Rebellen erobern Tripolis

Von Gaddafi fehlt jede Spur

publiziert: Montag, 22. Aug 2011 / 13:03 Uhr / aktualisiert: Montag, 22. Aug 2011 / 13:21 Uhr
Hier wird Gaddafi vermutet: Die inzwischen zerstörte Residenz Bab al-Asisija verfügt über Bunkersysteme.
Hier wird Gaddafi vermutet: Die inzwischen zerstörte Residenz Bab al-Asisija verfügt über Bunkersysteme.

Tripolis - Ein halbes Jahr nach dem Beginn des Aufstandes gegen Muammar al-Gaddafi steht das libysche Regime offenbar vor dem Ende. Rebellenkämpfer lieferten sich am Montag schwere Gefechte in der Hauptstadt Tripolis.

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Der Aufenthaltsort des seit 42 Jahren herrschenden Gaddafi blieb aber im Dunkeln. Diplomaten vermuteten diesen in einem Bunkersystem unter seiner weitgehend zerstörten Residenz Bab al-Asisija in Tripolis. Dort solle es gemäss Agenturberichten heftige Kämpfe zwischen Rebellen und Gaddafi-treuen Soldaten geben.

Zwei Söhne des Despoten, Saif al-Islam und Al-Saadi, wurden von Rebellen festgenommen, ein dritter, Mohammed, unter Hausarrest gestellt.

Gegen Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam und Gaddafis Schwager, Geheimdienstchef Abdullah Senussi, liegen internationale Haftbefehle wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes rief den Übergangsrat auf, Saif al-Islam nach Den Haag zu überstellen.

Vom Machthaber fehlt jede Spur. Südafrikas Aussenministerin Maite Nkoana-Mashabane dementierte Gerüchte, wonach Gaddafi ans Kap fliehen werde. Südafika hatte zwischen Regime und Rebellen vermittelt.

Rebellen: Lage nicht stabil

In Tripolis befanden sich die Rebellen auf dem Vormarsch. Nach ihren Angaben befanden sich bis zum Mittag 95 Prozent der Hauptstadt unter ihrer Kontrolle. Allerdings berichteten die Rebellen auch, die Kämpfe seien verlustreich gewesen und die Lage noch nicht stabil.

Neben Gefechten bei Gaddafis Residenz vermeldeten Nachrichtenagenturen gegen Mittag auch heftige Gefechte aus dem Süden von Tripolis. Augenzeugen berichteten zudem von Kämpfen im Stadtzentrum. Dorthin soll Gaddafis Sohn Chamis, der eine Eliteeinheit kommandieren soll, eine Truppeneinheit geführt haben.

Die Rebellen warnten die Bewohner vor Widerstandsnestern und vor Heckenschützen. Sie entsandten aus der Stadt Misrata nach eigenen Angaben weitere 1000 Kämpfer nach Tripolis.

Einwohner harren aus

In der Nacht waren die Rebellen bis zum zentralen Grünen Platz vorgerückt. Dort feierten Hauptstadtbewohner und Aufständische bereits den Sieg. Am Montag jedoch harrten die meisten Zivilisten in ihren Wohnungen aus. Einwohner berichteten, es gebe in Tripolis weiter Wasser und Strom. Zudem funktioniere das Internet wieder.

 

(fkl/sda)

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