«Wir bleiben»

Von der Leyen rechnet mit längerem Einsatz in Afghanistan

publiziert: Sonntag, 6. Dez 2015 / 20:29 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 6. Dez 2015 / 21:24 Uhr
«Die Grundbotschaft muss sein: Wir bleiben», sagte Von der Leyen. (Archivbild)
«Die Grundbotschaft muss sein: Wir bleiben», sagte Von der Leyen. (Archivbild)

Masar-i-Scharif - Die internationale Gemeinschaft muss sich nach dem Stopp des Truppenabzugs vom Hindukusch auf einen längeren Militäreinsatz in Afghanistan einstellen. Von diesem Szenario geht die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen aus.

5 Meldungen im Zusammenhang
«Die Grundbotschaft muss sein: Wir bleiben», sagte die Ministerin auf dem Flug ins nordafghanische Masar-i-Scharif, wo sie am Sonntagabend landete. Die Ministerin wollte vor Ort unter anderem mit der Einsatzführung und mit deutschen Soldaten sprechen und sich über die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte informieren.

«Die Unsicherheit über den Truppenabbau hat in den vergangenen Jahren unheimlich Vertrauen gekostet», sagte von der Leyen. Sie sei froh, dass sich die Grundstimmung unter den NATO-Partnern inzwischen ins Gegenteil verändert habe.

Die Aussenminister der Allianz hatten vor einigen Tagen den Truppenabzug aus Afghanistan gestoppt, da sich die Sicherheitslage in dem Land seit dem Ende des NATO-Kampfeinsatzes vor knapp einem Jahr drastisch verschlechtert hat. Das Bündnis bleibt nach dieser Entscheidung auch 2016 wie bisher mit etwa 12'000 Soldaten in der Hauptstadt Kabul und den Regionen präsent.

Die NATO gibt damit den ursprünglichen Plan auf, die ausländischen Truppen zum Jahreswechsel in Kabul zusammenzuziehen und ihre Zahl stark zu verringern. US-Präsident Barack Obama hatte die amerikanischen Soldaten eigentlich noch in seiner Amtszeit heimholen wollen. Sie stellen den Grossteil der internationalen Truppen am Hindukusch.

Bevölkerung über Abzug besorgt

Der seit mehreren Jahren anhaltende Abzug sorgt seit langem für Sorge in der afghanischen Bevölkerung, die eine Rückkehr der radikal-islamischen Taliban befürchtet. Zudem erstarkte in dem Land zuletzt auch die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS).

Die Taliban erzielten im Herbst mit der zeitweisen Einnahme der Stadt Kundus, wo die deutsche Bundeswehr bis vor zwei Jahren einen grossen Stützpunkt betrieb, den grössten militärischen Erfolg seit ihrem Sturz 2001.

Auch die wirtschaftliche Lage in Afghanistan, das ohnehin zu den ärmsten Länder der Welt zählt, ist desaströs. Zugleich kommt der politische Reformprozess und der Kampf gegen die Korruption nicht voran. Die Zahl afghanischer Flüchtlinge stieg seit dem Ende des NATO-Kampfeinsatzes massiv an.

Deutschland ist im Norden Afghanistans «Rahmennation» und führt dort den Einsatz von 21 Ländern mit zusammen rund 1500 Soldaten. In Masar-i-Scharif und Kabul sind derzeit noch rund 860 deutsche Soldaten stationiert. Weitere 55 Bundeswehr-Soldaten bauen den Stützpunkt im usbekischen Termes ab, der lange als logistisches Drehkreuz diente und bis zum Jahresende geschlossen werden soll.

(cam/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Berlin - Deutschlands Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will in den ... mehr lesen
Am Mittwoch will von der Leyen ihre Pläne im Verteidigungsausschuss des Parlaments in Berlin vorstellen.
Berlin - Deutschland zieht in den ... mehr lesen 1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten