Vor 60 Jahren wurden Schweizer Städte bombardiert

publiziert: Sonntag, 20. Feb 2005 / 08:37 Uhr

Zürich - Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, im Februar und März 1945, bombardierten die USA verschiedene Schweizer Städte und Ortschaften. Ob sich die Bomben verirrten oder gezielt abgeworfen wurden, wurde nie geklärt.

Der zerstörte Bahnhof in Schaffhausen - nur ein Versehen?
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Während des Zweiten Weltkriegs wurden in der Schweiz 7379 Fliegeralarme ausgelöst und vor allem über den Grenzkantonen 70 Mal Bomben abgeworfen. 84 Personen kamen ums Leben, hunderte wurden verletzt. Die Sachschäden beliefen sich auf 65 Millionen Franken.

Die folgenschwerste Bombardierung war jene von Schaffhausen: Am 1. April 1944 lud die US-Luftwaffe 371 Bomben über der Stadt ab und löste 65 Grossbrände aus. 40 Personen starben, 270 wurden verletzt. US-Präsident Franklin D. Roosevelt entschuldigte sich umgehend.

18 Menschen starben am 22. Februar 1945, als Bomben in Stein am Rhein SH, Vals GR und Rafz ZH einschlugen. Am 4. März schliesslich bombardierten die USA Basel und Zürich. Um 10.13 Uhr warfen neun Maschinen ihre Bomben über den Basler Güterbahnhof ab.

Personenzug getroffen

Getroffen wurde auch ein voll besetzter Personenzug, der Basel um 10.10 Uhr Richtung Olten verlassen hatte. Wie durch ein Wunder kam an diesem Tag in Basel niemand ums Leben. In Zürich dagegen gab es Tote.

Um 10.19 Uhr schlugen 50 225-Kilogramm-Bomben und 6 Brandsätze im Zürcher Milchbuck-Quartier ein. Aus den Trümmern von zwei völlig zerstörten Häuser konnten fünf Bewohner nur noch tot geborgen werden, zehn Personen wurden schwer verletzt.

Warum Schweizer Ortschaften bombardiert wurden, wurde nie geklärt. Die Alliierten sprachen von Irrtümern. Bei den Bombardierungen vom 22. Februar 1945 gaben sie Navigationsfehler an. Zu Basel hiess es, die Geschwader hätten den Bahnhof mit jenem von Freiburg im Breisgau verwechselt.Die Basler Presse aber war überzeugt, dass der Bahnhof bei klarer Sicht gezielt bombardiert wurde.

Denkzettel?

Von der Bombardierung am 15. März 1943 im Norden Zürichs wurde angenommen, dass sie der Maschinen- und Waffenfabrik Oerlikon galt. Und die Stimmen verstummten nicht, die in den Bombardierungen Denkzettel dafür sahen, dass die Schweiz das Deutsche Reich mit Waffen, Devisen und weiteren Gütern versorgt hatte.

Bei den militärgerichtlichen Untersuchungen zu den Vorfällen von Basel und Zürich wurden die Piloten mangels Beweisen freigesprochen.

(rr/sda)

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