Fehlerhafte Forschungen?

Vorteile des Stillens infrage gestellt

publiziert: Freitag, 28. Feb 2014 / 12:29 Uhr
Das Stillen hat angeblich nicht zwingend Vorteile zum Fläschchen. (Symbolbild)
Das Stillen hat angeblich nicht zwingend Vorteile zum Fläschchen. (Symbolbild)

Columbus - Stillen ist vorteilhaft, doch dürften einige der langfristigen Vorteile in der Vergangenheit übertrieben dargestellt worden sein, wie eine Studie der Ohio State University ergeben hat.

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Die Forscher verglichen die Folgen des Stilles und von Flaschennahrung bei Geschwistern. Kurzfristige Vorteile wie der Schutz gegen Infektionen, die von früheren Studien eindeutig nachgewiesen wurden, werden von Cynthia Colen und David Ramey jedoch nicht infrage gestellt.

Fehlerhaften Forschungen

Laut den Experten könnten Ergebnisse, wonach das Stillen den IQ der Kinder erhöht und gegen eine Reihe von Erkrankungen wie Fettsucht, Asthma und Ekzeme im späteren Leben schützt, aufgrund von fehlerhaften Forschungen zustande gekommen sein. Für diese Studien wurden jedoch die Kinder verschiedener Familien miteinander verglichen. Es wurde daher immer wieder angenommen, dass andere Faktoren wie das Einkommen das Ergebnis der Studien beeinflussen dürften.

Colen und Ramey konzentrierten sich auf 655 US-Familien, bei denen ein Kind gestillt und ein anderes mit der Flasche ernährt wurde. Es konnten durch das Stillen keine Vorteile bei Fettsucht, Asthma, Hyperaktivität, den Leistungen in der Schule oder der Bindung des Kindes an die Eltern festgestellt werden. Ratgeber für Eltern argumentieren häufig mit diesen Vorteilen. Zusätzlich wird auch den Müttern von Ärzten zum Stillen geraten. In vielen westlichen Ländern ist die Werbung für Säuglingsnahrung reglementiert.

Unterstützung von Familien wichtig

Colen räumt ein, dass das Stillen für Kinder das Beste ist. Sie argumentiert aber auch, dass seitens des Gesundheitssystems weniger Anstrengungen für die Bewerbung des Stillens gemacht und mehr für die Unterstützung von Haushalten mit geringem Einkommen getan werden sollte. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Social Science & Medicine veröffentlicht. Mary Renfrew von der University of Dundee hingegen kritisiert die Studie im NewScientist als zu ungenau, um Folgen festzustellen.

Kinder, die eine Mischung aus Muttermilch und Säuglingsnahrung erhalten hatten, wurden als gestillt angesehen. Renfrew selbst untersucht, ob Mütter durch Einkaufsgutscheine zum Stillen motiviert werden können. Alison Tedstone von Public Health England argumentiert, dass es klare Beweise dafür gibt, dass das Stillen mit einem geringeren Asthmarisiko in den ersten Lebensjahren in Zusammenhang steht. Die Belege für das spätere Leben seien jedoch nicht so eindeutig.

(awe/pte)

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