Erkrankungen

WHO korrigiert Tuberkulose-Zahlen nach oben

publiziert: Donnerstag, 23. Okt 2014 / 10:54 Uhr
Einer der Hauptfaktoren für die Korrektur der Anzahl der Erkrankungen ist, dass in den einzelnen Ländern Daten genauer erhoben werden. (Symbolbild)
Einer der Hauptfaktoren für die Korrektur der Anzahl der Erkrankungen ist, dass in den einzelnen Ländern Daten genauer erhoben werden. (Symbolbild)

Genf - Die WHO hat ihre Schätzungen zur Anzahl der Tuberkulose-Erkrankungen um fast 500.000 nach oben korrigiert. 2013 erkrankten weltweit neun Mio. Menschen, 2012 waren es noch 8,6 Mio. Infektionen.

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Die Zahl der Todesopfer sinkt jedoch. Im vergangenen Jahr starben rund 1,5 Mio. Menschen. Laut dem Global Tuberculosis Report 2014 waren 360.000 der Verstorbenen HIV positiv. 2012 forderte die Krankheit 1,3 Mio. Todesopfer.

Drei Mio. nicht diagnostiziert

Einer der Hauptfaktoren für die Korrektur der Anzahl der Erkrankungen ist, dass in den einzelnen Ländern Daten genauer erhoben werden. Langfristig gesehen sind die Todesfälle seit 1990 um 45 Prozent gesunken. In diesem Zeitraum ist die Anzahl der Erkrankungen um 1,5 Prozent pro Jahr zurückgegangen. 2013 wurde laut WHO eine Erkrankung bei rund drei Mio. Menschen nicht diagnostiziert.

Laut der WHO-Studie erkrankten 2013 die meisten Menschen in Südostasien und im westlichen Pazifik an Tuberkulose. Allein auf Indien entfallen 24 Prozent der Erkrankungen und auf China elf Prozent. Ein weiteres Viertel der Infektionen trat in Afrika auf, das über die höchste Anzahl von Erkrankungen und Todesfällen in Relation zur Bevölkerung verfügte. Mangelnde finanzielle Mittel erschweren die Bekämpfung. Schätzungen gehen von acht Mrd. Dollar aus, die jährlich nötig wären. Derzeit fehlen pro Jahr allerdings etwa zwei Mrd. Dollar.

Epidemien in Osteuropa und Asien

2013 entfielen 3,5 Prozent der neuen Erkrankungen auf Formen von Tuberkulose, die gegen Medikamente resistent sind. Weltweit dürften fünf Prozent der Erkrankungen davon betroffen sind. Laut der WHO kommt es jedoch in einigen Regionen der Welt wie in Osteuropa und Zentralasien zu regelrechten Epidemien. In Weissrussland soll bei 35 Prozent der neuen Erkrankungen eine Resistenz vorliegen.

Derzeit werden aus 100 Ländern Erkrankungen mit hochresistenter Tuberkulose gemeldet. Diese Form ist noch schwerer zu behandeln als die resistente Form. Ärzte ohne Grenzen zufolge ist der Anstieg von resistenter Tuberkulose vor allem in der früheren Sowjetunion Besorgnis erregend.

Laut Grania Brigden von Ärzte ohne Grenzen besteht in diesen Regionen nur sehr selten eine Behandlungsmöglichkeit: «Nur einer von fünf Patienten mit mehrfachresistenter Tuberkulose erhält eine Behandlung. Der Rest wird einfach seinem Schicksal überlassen. Damit erhöht sich das Risiko für ihre Familien und damit weitet sich auch die Epidemie weiter aus.»

(flok/pte)

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