WHO prangert Tabakindustrie an

WHO prangert «schändliches» Vorgehen der Tabakindustrie an

publiziert: Donnerstag, 31. Mai 2012 / 07:59 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 31. Mai 2012 / 08:24 Uhr
Vorallem Junge Leute sollen angezogen und nikotinsüchtig werden.
Vorallem Junge Leute sollen angezogen und nikotinsüchtig werden.

Genf - Der Tabakkonsum in der Welt nimmt zu: Vor allem Mädchen und Frauen würden vermehrt zur Zigarette greifen, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Die UNO-Organisation prangerte die «schändlichen» Einmischungen der Tabakindustrie an.

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Anlässlich des Weltnichtrauchertags am heutigen Donnerstag rief die WHO zur Wachsamkeit «gegen das immer aggressivere» Vorgehen der Tabakindustrie auf. Besonders störend sei, dass Tabakkonzerne gezielt Junge anziehen und nikotinsüchtig machen wollten.

Laut Douglas Bettcher, Direktor der Anti-Tabak-Initiative der WHO, beginnen immer mehr Junge zu rauchen, insbesondere in Ländern mit mittlerem oder geringem Einkommen. Der WHO zufolge tragen die Tabakkonzerne auch mit unlauteren Mitteln dazu bei: Die Tabakindustrie verbreite Lügengeschichten, sagte WHO-Programmdirektor Armando Peruga.

So werde etwa in Brasilien behauptet, die den Zigaretten hinzugefügten Duftstoffe würden die Jungen nicht ködern. Im Süden Chinas hätten Tabakproduzenten an den Mauern einer Schule ein Schild aufgehängt mit der Aufschrift «Tabak verhilft euch zu Wachstum».

Die Tabakproduzenten unterstützen laut Peruga die Schulen in dieser Region finanziell. Die Industrie verbünde sich zudem systematisch mit lokalen Produzenten und übertreibe die ökonomische Bedeutung der Branche.

Anti-Raucher-Gesetze torpediert

Die WHO gab weitere Beispiele von «schockierenden» und «schändlichen» Einmischungen der Tabakindustrie. Namibia beispielsweise habe kürzlich eine «vorbildliche» Gesetzgebung erlassen, die unter anderem Tabakwerbung verbietet. Seither haben die Tabakkonzerne laut Bettcher ihre juristischen Offensiven vervielfacht, um die Regierung zu zwingen, einen Rückzieher zu machen.

Auch Norwegen sei zum Ziel von juristischen Angriffen geworden, weil das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten wurde, und ebenso Uruguay wegen seinen Anti-Tabak-Massnahmen, sagte Bettcher.

Über eine Milliarde Raucher

Weltweit greifen nach WHO-Angaben mehr als 1,1 Milliarden Menschen zum Glimmstängel. Jährlich sterben sechs Millionen Menschen wegen Tabakmissbrauchs; 2030 werden es laut WHO gar acht Millionen sein.

Der blaue Dunst tötet auch Nichtraucher: Rund 600'000 Menschen sterben jährlich wegen Passivrauchens. Der Tabakkonsum ist ein Hauptrisikofaktor für nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Atemwegskrankheiten.

(laz/sda)

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