WM-Revanchen im Letzigrund

publiziert: Freitag, 19. Aug 2005 / 07:41 Uhr

Nahezu alle Weltmeister von Helsinki stellen sich am Freitag bei «Weltklasse Zürich» in 19 Disziplinen der Konkurrenz.

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Duelle statt die Hatz nach Rekorden sollen den Abend prägen.

Die WM-Revanche verspricht als Höhepunkt den 100-m-Lauf der Männer - sofern Weltrekordhalter Asafa Powell (Jam) gegen Doppel-Weltmeister Justin Gatlin (USA) antreten kann.

Der rekonvaleszente Powell flog am Mittwoch nach Zürich und absolvierte eine Trainingseinheit.

Ob er antreten wird oder nicht, bleibt Spekulation. Die Chancen stehen bei 50 Prozent. Seit dem Weltrekordlauf Mitte Juni in Athen (9,77) kämpft der Jamaikaner gegen Beschwerden an den Adduktoren.

Die Verletzung war am 22. Juli in London im Duell gegen Gatlin aufgetreten und zwang ihn zum WM-Forfait, zuerst über 100 m, eine Woche später für die Staffel.

Green ist fit

Maurice Greene scheint hingegen fit zu sein. Am Samstagabend stand der frühere Dominator der Sprintszene im WM-Vorlauf als Schlussmann der 4x100-m-Staffel bereit. Doch seine Kollegen hatten den Stab bereits beim ersten Wechsel fallen lassen. Statt zu sprinten verwarf Greene die Hände.

Gatlin, 2004 in Athen noch Überraschungs-Olympiasieger, gilt inzwischen als eine der Hauptattraktionen bei Meetings. Mit seinen eindrücklich herausgelaufenen WM-Goldmedaillen über 100 und 200 m hat er den Exploit von Athen endgültig bestätigt.

Es dürfte weniger Druck auf ihm lasten als zuvor. Vielleicht treibt ihn sein Hoch zu noch besseren Zeiten als die 9,88 Sekunden im kühlen Helsinki.

Bleibt die Million unangetastet?

Im Mittelpunkt stehen in Zürich auch 100-m-Läuferin Christine Arron und Dreispringerin Tatjana Lebedewa. Nach drei von sechs Golden-League-Meetings bildet bloss noch dieses Duo den Kandidatenkreis für den Millionen-Jackpot.

Sowohl die Französin als auch die Russin blieben in Helsinki ohne Gold. Arron wurde über 100 m von Lauryn Williams (USA) und Veronica Campbell (Jam) auf Rang drei verwiesen.

Lebedewa sass wegen Beschwerden an der Achillessehne auf der Zuschauer-Tribüne und musste zusehen, wie Trecia Smith (Jam) hervorragende 15,11 m in die Sandgrube zauberte. Scheitert das Duo in den verbleibenden Meetings, würde der Jackpot erstmals seit der Einführung 1998 nicht ausbezahlt.

Spannung auf höchstem Niveau

Spannung auf allerhöchstem Niveau versprechen die Hürdensprints. Newcomer und Weltmeister Ladji Doucouré (Fr) trifft erneut auf Olympiasieger und Weltrekordhalter Liu Xiang (China) sowie Routinier Allen Johnson (USA). Das Trio war vor Wochenfrist bloss durch drei Hundertstel getrennt.

Joanna Hayes (USA), die durch einen Strauchler an der neunten Hürde möglicherweise sogar Gold verpasste und mit der Bahre von der Bahn getragen wurde, ist verletzungsfrei. Als Herausfordererin von Michelle Perry stösst in Zürich Ex-Weltmeisterin Perdita Felicien (Ka) hinzu, die in den WM-Halbfinals überraschend ausgeschieden war.

Coup bestätigen

Auf dem Prüfstein stehen zwei Überraschungs-Weltmeister. Stabhochspringer Rens Blom (Ho), dem 5,80 m zu Gold genügten, wird ebenso einen schweren Stand haben wie Hochsprung-Weltmeister Juri Krimarenko (Ukr), dessen Verpflichtung am Mittwoch noch nicht abgeschlossen war. Blom scheiterte am Dienstag beim Meeting in Norderney (De) auf der Anfangshöhe von 5,50 m.

Von den drei Doppel-Weltmeistern in Einzeldisziplinen figuriert einzig Gatlin in den Startlisten. Für den für Bahrain erfolgreichen Mittelstreckenläufer Rashid Ramzi (Siege in Helsinki über 800 und 1500 m) sowie das äthiopische Talent Tirunesh Dibaba (5000 und 10 000 m) wäre die Belastung zu gross. Ihr Verzicht ist nachvollziehbar.

Unglückszahl 13?

Die Zahl 13 dürfte Maria Mutola tatsächlich Unglück bringen. Nach zwölf Siegen in Serie in Zürich scheint die Frau aus Mozambique ihren Zenit überschritten zu haben.

In Helsinki blieb Mutola im Endspurt gegen Zulia Calatayud (Kuba), Hasna Benhassi (Mar) und Tatjana Andrianowa (Russ) chancenlos. Definitiv von der Verletzten- auf die Gästeliste wechselte Felix Sanchez (Dom), der in den letzten Jahren mit drei Siegen auch in Zürich über die 400 m Hürden dominiert hatte.

Nicht im Angebot steht die Disziplin von Überfliegerin Jelena Isinbajewa (Russ). Wegen Verletzungen, Motivationsproblemen oder Verwicklung in die Balco-Affäre fehlen auch Stammgäste wie Christian Olsson, Hicham El Guerrouj (Mar), Kelly Holmes (Gb) oder das Athletenpaar Marion Jones und Tim Montgomery.

(von Hans Leuenberger/Si)

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