Wahlen: Für die Grossen nichts zu gewinnen

publiziert: Montag, 15. Sep 2003 / 09:15 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Sep 2003 / 15:27 Uhr

Zürich - SVP, SP und FDP müssen in erster Linie ihren heutigen Bestand verteidigen. Allen dreien wird dies voraussichtlich nicht gelingen. Eng wird es vor allem im bürgerlichen Lager. FDP und SVP, die nach 12 Jahren erstmals wieder verbündet in die Wahlen ziehen, halten 19 der 34 Zürcher Nationalratssitze: 6 die FDP, 13 die SVP.

Die grossen bürgerlichen Parteien werden von den Kleinen umzingelt: Verluste erwartet.
Die grossen bürgerlichen Parteien werden von den Kleinen umzingelt: Verluste erwartet.
Das derzeitige Potenzial der beiden Parteien, gemessen an den letzten Wahlen, reicht aber bestenfalls für 18 Mandate.

Ein Grund dafür ist, dass die kleinen konservativen Parteien, die vor vier Jahren allein oder mit der SVP marschiert waren, sich nun zusammengeschlossen haben. FPS, SD und EDU dürften gemeinsam die für einen Sitz nötigen 2,9 Prozent Wähleranteil erreichen - wohl auf Kosten der grossen bürgerlichen Parteien.

Die SVP hat vor vier Jahren ihren dreizehnten Sitz mit Proporzglück errungen und mit Hilfe einer Seniorenbewegung, die mittlerweile eingebrochen ist.

Zwar kann sich die Partei mit den Zugpferden Christoph Blocher und Ueli Maurer durchaus nochmals steigern. Die Kantonsratswahlen vom Frühling haben aber gezeigt, dass der steile Aufstieg der letzten Jahre gebremst ist.

FDP mit dem Rücken zur Wand

Für die FDP andererseits wird es sehr schwierig, nach dem Einbruch der letzten Jahre den sechsten Sitz zu halten. Vom Debakel bei den kantonalen Wahlen hat sich die Partei nicht erholt. Einzige Reaktion war die weitere Annäherung an die SVP, was aber ein Teil der Freisinnigen nicht goutiert.

Eine Alternative für unzufriedene FDP-Wähler könnte die "freie" FDP-Liste sein mit bekannten Freisinnigen, die bei der Zusammensetzung der Hautpliste übergangen wurden. Weniger kritisch als im bürgerlichen Lager, ist die Lage bei der SP. Die Partei gewann ihren zehnten Sitz 1999 vor allem mit den Reststimmen der Grünen. Diese haben sich diesmal aus dem linken Bündnis verabschiedet und sich mit den Mitteparteien verbündet.

Grüne als Favoriten

Der Partner wird fehlen, zumal die Grünen bei den kantonalen Wahlen stark zugelegt haben. Doch auch die SP ist im Hoch: Sie hat im Frühling richtiggehend abgeräumt. In der Verbindung mit weiteren linken Listen sollten die zehn Sitze darum zu halten sein. Bei den erstarkten Grünen ist ein zweiter Sitz so gut wie sicher, ein dritter nicht ausgeschlossen.

Darum hat sich die Partei der CVP, der EVP und dem neuen "Freien Forum" des Ex-Landesringlers Roland Wiederkehr angeschlossen. In diesem Bund könnten sie die stärkste Partei werden und ein Restmandat ergattern; dies am ehesten auf Kosten von Wiederkehrs Forum. Insgesamt bewerben sich im Kanton Zürich 964 Personen auf 12 Listen um einen Nationalratssitz.

Spannung bei Ständeratswahl

Bei den Ständeratswahlen steht ein spannendes Rennen zwischen SP und FDP an, das wahrscheinlich erst in einem zweiten Wahlgang entschieden wird. Der ehemalige Zürcher Stadtpräsident Josef Estermann soll nach 20 Jahren wieder einen Sitz für die SP erringen. Seine Kontrahentin ist FDP-Nationalrätin Trix Heberlein, die den Sitz der zurücktretenden Vreni Spoerry verteidigen soll.

Heberlein geniesst auch die Unterstützung der SVP, die sich der Wiederwahl ihres bisherigen Ständerates Hans Hofmann sicher sein kann. Keinen Support leistet die CVP. Estermann andererseits wird von diversen Kandidaturen aus linken und Mitteparteien bedrängt. So bewerben sich der grüne Kantonsrat und VPOD-Vertreter Daniel Vischer, AL-Gemeinderat Niklaus Scherr und EVP-Nationalrat Ruedi Aeschbacher um den Posten.

(fest/sda)

 
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