Wahlsieg mit 64,7 Prozent

Wahlen in Serbien Weg für Reformkräfte in Serbien frei

publiziert: Sonntag, 24. Dez 2000 / 07:16 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 24. Dez 2000 / 07:36 Uhr

Belgrad - Die Wähler in Serbien haben den Weg für die Reformkräfte freigemacht. Das demokratische Wahlbündnis DOS erhielt laut inoffiziellen Hochrechnungen nach der Auswertung von über 60 Prozent der Wahllokale 64,7 Prozent der Stimmen.

Sieger Zoran Djindjic.
Sieger Zoran Djindjic.
Die Sozialisten des gestürzten Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic kamen nur auf 13,2 Prozent. Nach den am frühen Sonntagmorgen veröffentlichten Daten verfügt die Koalition der 18 demokratischen Parteien über 177 der insgesamt 250 Sitze im Parlament.

Die Sozialisten könnten mit 35 Mandaten rechnen. Für die extrem nationalistische Radikale Partei (SRS) votierten 8,6 Prozent. Das bedeutet 23 Mandate. Eine grosse Überraschung für Wahlanalytiker ist der fast sichere Einzug der Partei der serbischen Einheit (SSJ) mit 5,6 Prozent ins Parlament.

Diese rechts-nationalistische Partei hat der Anfang dieses Jahres in Belgrad ermordete serbische Freischärlerführer Zeljko Raznatovic, genannt Arkan, gegründet. Sie wird mit 15 Abgeordneten vertreten sein.

Wahlbeteiligung bei 59 Prozent

Diese Zahlen nannte das Belgrader Zentrum für freie Wahlen und Demokratie (CeSID), dessen mehr als 12 000 Beobachter den Wahlablauf am Samstag verfolgt hatten.

Einer der fünf Wahlbeobachter aus der Schweiz, der Zürcher SP-Nationalrat Andreas Gross, erklärte am Samstag gegenüber der sda, er habe bei den Wahlen keine Unregelmässigkeiten festgestellt. "Die Leute sind sehr gelassen und vertrauensvoll", lautete sein Eindruck aus Nis, der drittgrössten Stadt Serbiens.

Mit den offiziellen Ergebnissen wird noch am Sonntag gerechnet. Die Wahlbeteiligung betrug landesweit etwa 59 Prozent. Damit war sie etwas geringer als bei den jugoslawischen Parlamentswahlen vom September.

Schnelle Verfassungsänderungen

Der als künftiger serbischer Ministerpräsident nominierte DOS-Politiker Zoran Djindjic kündigte noch in der Nacht schnelle Verfassungsänderungen an. Serbien benötige eine Verfassung für einen modernen, demokratischen Staat, sagte er im serbischen Staatsfernsehen.

Er kündigte eine Regierungsbildung sofort nach der offiziellen Bekanntgabe der Wahlergebnisse an. Trotz eisiger Kälte feierten in der Nacht in vielen serbischen Städten Anhänger der DOS mit Glühwein und Musik den Wahlsieg der Opposition. Das Bündnis DOS hatte den Machthaber Milosevic mit landesweiten Protesten und der Erstürmung des Parlaments in Belgrad gestürzt. Seitdem regierte in Serbien eine Übergangsregierung, in der sich die bisherige Opposition und das Regime die Macht teilten.

(klei/sda)

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