Präsidenten-Stichwahl

Wahlen in Tunesien: Essebsi-Partei verkündet Sieg

publiziert: Sonntag, 21. Dez 2014 / 10:19 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 21. Dez 2014 / 21:03 Uhr
Präsidenten-Stichwahl in Tunesien: Favorit ist der langjährige Regierungspolitiker Beji Caid Essebsi.
Präsidenten-Stichwahl in Tunesien: Favorit ist der langjährige Regierungspolitiker Beji Caid Essebsi.

Tunis - Aus der ersten freien Präsidentenwahl in Tunesien ist der Favorit Béji Caïd Essebsi nach Angaben seiner Partei als Sieger hervorgegangen. «Essebsi hat gewonnen. Der Stimmenvorsprung ist klar», sagte sein Kampagnenleiter Mohsen Marzouk unmittelbar nach Schliessung der Wahllokale in Tunis.

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Der 88-jährige langjährige Regierungspolitiker hatte im November schon in der ersten Runde die meisten Stimmen errungen, musste aber gegen Übergangsstaatschef Moncef Marzouki in die Stichwahl.

Der 69-jährige Menschenrechtler Marzouki hatte auch auf Stimmen der Islamisten gehofft. Sein Lager ging am Sonntagabend noch von einem knappen Ergebnis aus. Ein Sprecher wollte zunächst keine Tendenz nennen.

Die Präsidentenwahl schliesst den nach der Jasmin-Revolution vor vier Jahren eingeleiteten Weg Tunesiens in die Demokratie ab. Die Wahlkommission will erste Teilergebnisse erst am Montagabend verkünden. Mehr als fünf Millionen Wahlberechtigte hatten sich für die Abstimmung registriert.

Überfall auf Wahllokal

Überschattet wurde der Wahltag von einem bewaffneten Übergriff auf ein Wahllokal in der Provinz Kairouan südlich von Tunis. Dabei wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Sonntag ein Angreifer getötet und ein Soldat verletzt.

Etwa 100'000 Soldaten und Polizisten waren am Wahltag im Einsatz. 124 Wahllokale in Gebieten nahe der algerischen Grenze, die als unsicher gelten, öffneten später und schlossen früher.

In Tunesien begann vor vier Jahren der so genannte Arabische Frühling. Am 17. Dezember 2010 verbrannte sich in Sidi Bouzid ein Gemüsehändler aus Verzweiflung über Behördenwillkür selbst. Sein Tod führte zu den Massenprotesten der so genannten Jasmin-Revolution. Im Gegensatz zu anderen arabischen Umbruchsländern hat Tunesien bislang den Weg zur Demokratie - trotz einiger Krisen - mit einigem Erfolg gemeistert.

(ww/sda)

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ist anscheinend das einzige Land des "Arabischen Frühling", welches eine echte Chance auf Demokratie hat. Und es könnte damit sogar zeigen, dass etwas möglich ist, was viele für unmöglich halten: eine demokratische Form der Regierung unter dem Halbmond des Islam.
Und Tunesien ist gerade dabei, diese Neuausrichtung fast alleine zu schaffen. Alle anderen Länder, wo KSA, TR oder die Golfstaaten direkt oder indirekt Einfluss nehmen, sind gescheitert.
Die meisten Islamisten in Tunesien haben angesichts der Erfahrung in Ägypten erkannt, dass sie sich anpassen müssen. Auch hier ist das bereits existierende Quantum an demokratischen Grundformen entscheidend.
Es gibt trotz allem auch Elemente, die an einer demokratischen Staatsform kein Interesse haben und Gewalt ausüben. Der Überfall auf ein Wahllokal zeigt das deutlich. Es braucht hier einen entschlossenen Staat und ein Volk mit dem Willen zur Friedlichkeit, um diese Prüfung zu bestehen, um die Radikalen zu besiegen.
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