Obama bezeichnet Romney als «Dummschwätzer»

Wahlkampf mit harten Bandagen in den USA

publiziert: Freitag, 26. Okt 2012 / 19:23 Uhr
Barack Obama (l.) und Mitt Romney liefern sich Gespräche mit scharfer Wortwahl.
Barack Obama (l.) und Mitt Romney liefern sich Gespräche mit scharfer Wortwahl.

Washington - Weniger als zwei Wochen vor der Wahl kämpfen US-Präsident Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney mit harten Bandagen. Obama soll den Republikaner als «Dummschwätzer» bezeichnet haben. Romney steht derweil wegen seiner Nähe zu einem umstrittenen Senatskandidaten in der Kritik.

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Wie das Magazin «Rolling Stone» berichtete, fiel die «Dummschwätzer»-Aussage am Rande eines Interviews. Ein Journalist der Zeitschrift sprach Obama demnach auf dessen Beliebtheit bei Kindern verglichen mit Romney an.

Der Präsident habe geantwortet, Kinder hätten einen «guten Instinkt»: «Sie sehen sich den anderen Typen an und sagen: 'Das ist ein Dummschwätzer, das sehe ich.'»

Der Kommunikationschef von Obamas Wahlkampfteam, Dan Pfeiffer, dementierte die Aussage am Donnerstag nicht. Er bat jedoch, sich von den Äusserungen des Präsidenten nicht «ablenken» zu lassen.

Romneys Sprecher Kevin Madden sagte, die Wortwahl zeige, wie sehr sich der Präsident mittlerweile in der Defensive befinde. «Er ist im Leerlauf und hat nichts übrig ausser Attacken und Beleidigungen», sagte Madden.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Romney wiederum steht seit Tagen unter Beschuss, weil er den republikanischen Senatskandidaten Richard Mourdock in einem Wahlwerbespot unterstützte. Mourdock, der im Staat Indiana antritt, hatte während einer Fernsehdebatte gesagt, wenn eine Frau nach einer Vergewaltigung schwanger werde, «ist das etwas, das Gott wollte».

Mit der Äusserung wolle Romney nichts zu tun haben, er unterstütze aber weiter die Kandidatur Mourdocks, teilte Romneys Team mit. Der ehemalige Gouverneur von Massachusetts ist Abtreibungsgegner, will aber Ausnahmen zulassen.

Nach den drei Fernsehduellen im Oktober liefern sich Obama und Romney in Umfragen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der Aufstellung landesweiter Erhebungen der Webseite realclearpolitics.com liegt der Republikaner im Schnitt hauchdünn vor dem Präsidenten, der im September noch einen klaren Vorsprung hatte. Die Wahl findet am 6. November statt.

Kampf um Ohio

Beide Kandidaten traten am Donnerstag im besonders umkämpften Bundesstaat Ohio auf. Zum Abschluss eines 40-stündigen Wahlkampf-Marathons durch acht Bundesstaaten pries Obama seinen Einsatz für die verarbeitende Industrie in den USA im Zeitalter der Globalisierung.

«Ich habe mich geweigert, die Jobs aufzugeben. Ich setze auf amerikanische Arbeiter», sagte er. Zuvor hatte der Präsident in seiner Heimatstadt Chicago im Bundesstaat Illinois vorzeitig seine Stimme für die Präsidentschaftswahl abgegeben.

Romney warf Obama dagegen in seiner Wahlkampfrede in Ohio vor, keine neuen Ideen zu haben. «Das ist eine Zeit grosser Herausforderungen», sagte der Republikaner in der Kleinstadt Defiance. «Wir werden einen Präsidenten wählen, der willens ist, grosse Veränderungen vorzunehmen. Ich werde das tun.»

Erfreuliche Wirtschaftszahlen

Zentrales Wahlkampfthema sind die hohe Arbeitslosigkeit und die schwache Erholung der Konjunktur nach der Wirtschafts- und Finanzkrise. Die jüngsten Zahlen, die das Handelsministerium in Washington am Freitag vorlegte, verschafften Obama etwas Luft.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg demnach im dritten Quartal des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent. Die Zahl lag leicht über den Schätzungen der Experten, die ein Plus von 1,9 Prozent erwartet hatten. Im zweiten Quartal hatte die grösste Volkswirtschaft der Welt ein Wachstum von 1,3 Prozent verzeichnet.

(bg/sda)

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