Wann beginnt das Barbarentum?

publiziert: Mittwoch, 3. Sep 2014 / 14:12 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 3. Sep 2014 / 15:37 Uhr
Vladimir Putin: Plötzlich der Aggressor, der er eigentlich schon immer war.
Vladimir Putin: Plötzlich der Aggressor, der er eigentlich schon immer war.

Als aufmerksame Staatsbürgerin bin ich immer wieder erstaunt, wie Sprache und Medien die Zusammenhänge über Recht und Unrecht, über Macht und Ohnmacht der Menschen, von einem Tag auf den anderen pervertieren. In den letzten Wochen passiert dies fast täglich.

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Aus den Protesten für die Demokratie und das Verfassungsrecht in Ferguson USA werden «Aufstände», aus den islamischen Kriegern werden «Barbaren», aus dem Autoritätsstaat Ukraine wird die «Demokratie in Kiew», aus dem wichtigen Wirtschaftspartner Russland der «Aggressor», aus dem Waffenexport Deutschlands eine «Friedensmission».

Für wie blöd halten uns eigentlich die Mainstream-Medien? Offensichtlich sehr und sie liegen dabei nicht falsch. Denn der Meinungsumschwung beispielsweise in der Ukraine-Frage und beispielsweise auf Facebook lässt sich mit jedem Post zu Anti-Russland-Propaganda und Pro-Nato-Rhetorik feststellen. Als ich 2012 anlässlich der Verurteilung von Pussy Riot mehrere fulminante Artikel gegen Putins Russland schrieb, schauten mich viele sogenannten Experten mitleidig an. «Wie naiv bist Du eigentlich?», meinten sie. «Mit solchen Zeilen würde ich an Deiner Stelle nicht nach Russland reisen» fuhren sie fort. Von links bis rechts waren sich die Blätter einig: Putin ist ein Übel, aber wenigstens ein notwendiges. Angesichts der russischen Homophobie und Homosexuellen-Paranoia beschwichtigen nicht nur die Sportredakteure oder die Sportler, wenn es um Olympia-Boykott ging, sondern in erster Linie die Mainstreammedien und die Staatsoberhäupter. Ich erinnere an die mutige und engagierte Schweizer Weltklasse-Skiläuferin Lara Gut, die als einzige Sportlerin und Bürgerin mit: «Man soll Spiele nicht an Orte vergeben, an denen es überhaupt nicht um Sport geht», Kritik wagte. Die äusserst begabte und attraktive Sportlerin wurde von den meisten Sportjournalisten und Politikjournalisten sofort als «Skihäschen» belächelt. Ich vermute, dass sie auch vom schweizerischen Skiverband unter Druck gesetzt wurde, sich künftig nie mehr zu politischen Themen äussern zu dürfen. Milo Raus «Moskauer Prozesse» trugen ihm ein Russland-Reiseverbot ein und die Schweizer Regierung hielt drückebergerisch die Klappe, obwohl eine wichtige Aufgabe der Regierung darin besteht, unbescholtene Schweizer Bürger im Ausland zu schützen.

Fassungslos werden wir Bürgerinnen und Bürger nun via Staatsoberhäupter und Medien in den Krieg getrieben. Plötzlich ist Putin der Aggressor, der er übrigens schon immer war, aber jetzt plötzlich weggeräumt werden muss. Nun gibt es Sanktionen. Aber nicht etwa wegen der fehlenden Demokratie in Russland, sondern wegen der Interessenverletzung der USA in der Ukraine. Ausgerechnet die USA werden nun wieder von Europa hofiert, obwohl diese seit Jahrzehnten die Verfassungsrechte jedes europäischen und insbesondere jedes deutschen Bürgers verletzten. Obwohl die USA mit ihrem Privatisierungsfeldzug jedes Grundrecht der europäischen Menschen punkto Gesundheit, Bildung, Zugang zu Wasser, Kultur, Sprache, öffentliche Plätze etc. vernichten wollen. Doch das ist den europäischen Staatsoberhäuptern und den europäischen Medien egal. Denn wo muss die Demokratie gerettet werden? Und dringend? Richtig. In der Ukraine. Hmmm. Weshalb passiert dies nicht schon seit dem Fall der Mauer? Weshalb gerade jetzt?

Ein Wort auch zu den plötzlich aufgetauchten «Barbaren» namens IS-Milizen. Auch hier konstatieren wir eine bemerkenswerte rhetorische Kehrtwende aller Beteiligten. Die «Krieger für den islamischen Staat» mutieren von den in den Koranschulen, im öffentlichen Diskurs und im Kampf der islamischen Religion gegen «Ungläubige» trainierten, insofern «ganz normalen» Muslimen rhetorisch zu «Barbaren». Dies ermöglicht es sofort, den am Aufstieg der Terrortruppe beteiligten Mächte (USA, Saudi-Arabien, Katar, Türkei, Finanzinstitute, deutsche und us-amerikanische Waffenindustrie etc.) zu verschleiern. Barbaren klingt wie «Aliens» - dabei sind sie schon längst Teil von uns allen. Die ISIS sind hausgemacht und zwar von allen Seiten. Zuvorderst sind sie im «ganz normalen» islamischen Umfeld grossgeworden und wurden von den «ganz normalen» Rohstoffinteressen des Westens gefüttert und badeten sich im «ganz normalen» Beliebigkeitsdiskurs des Westens. Die ISIS konnte immer darauf zählen, dass Recht und Unrecht mittlerweile durch Sprache und Machtpolitik derart ins Lächerliche gezogen worden sind, dass sie nie als das gelten werden, was sie in Tat und Wahrheit sind: Kämpfer für den islamischen Staat. Und ganz ähnlich wie die Bürgerlichen beim Aufstieg der Nationalsozialisten wurden sie von kapitalistischen und militärischen Interessen und offensichtlicher internationaler Rohstoffpolitik zunächst gefüttert, um jetzt als «Barbaren» als völlige Aussenseiter bekämpft werden zu dürfen. Es kommt noch die mediale Begleitmusik der postmodernen kulturellen Beliebigkeit hinzu, die gerade bei archaischem Frauenhass überall auf der Welt immer gerne auf kulturelle Vielfalt, Tradition und auf Minderheitenschutz beharrt (siehe sämtliche westliche Talkshows zu Burka, Scharia, Kopftuch und ähnlichem).

Die Mainstreammedien und deren Staatsoberhäupter schaffen es aber immer wieder, die Rhetorik Freiheit und Demokratie zu bemühen, wenn es in Wirklichkeit nur um Macht, Rohstoffe und Krieg geht. Das Fieseste: Wir alle sollen dadurch nicht nur in Schach gehalten werden, sondern sollen diesen Schrott auch noch glauben!

Weltpolitik wird in den Mainstreammedien in einen Narrativ gebunden, der Macht propagiert statt dekonstruiert. Die politische Gemengelage deutet wie 1968 auf die Niederschlagung jeden dritten Wegs für die Demokratie hin. Deshalb berichteten beispielsweise die Medien auch kaum über die grössten sozialen Demonstrationen in Tel Aviv (Israelis gegen die Regierung) im Jahr 2013. Denn da zeigten sich Bilder funktionierender Demokratie und wichtiger demokratischer Forderungen, die unter keinen Umständen propagiert werden durften. Dasselbe galt für die Proteste in der Türkei, die von den westlichen Medien ebenso hartnäckig verschwiegen oder lächerlich gemacht wurden wurden wie Erdogan die Demonstranten brutal wegräumte und jetzt einen umfassenden Wahlerfolg einheimste.

Hier sind sich übrigens die Türkei, Ägypten, die USA, Russland, China, Saudi Arabien, Katar, Iran völlig einig: Die schon längst anstehende Demokratisierung der Welt soll mit aller Macht und Rhetorik verschwiegen, unterdrückt und für immer verunmöglicht werden. Letztlich geht es im Kern darum, Europa, d.h. Sie und mich und all unsere hier sozialisierten sogenannten Ausländerinnen und Ausländer, die nie mehr in ihr Heimatland zurückmöchten, als letztes sozialpolitisches und sozialstaatliches Modell mit öffentlichen Schulen, öffentlichem Gesundheitswesen, öffentlichen Wasserreserven, hoher Chancengleichheit, hoher Verteilungsgerechtigkeit, gut funktionierendem Rechtsstaat etc. von der Weltkarte zu tilgen. Alles, wofür Europa in der Nachkriegszeit während einigen Jahrzehnten stand, muss weg. Wie gesagt: Darin sind sich die Ekel dieser Welt inklusive «barbarische» Islamisten völlig einig und werden von einer Mainstream-Medienpolitik unterstützt, die Entpolitisierung und die Wechspülung für Diktaturen betreibt. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges meinte Max Horkheimer pointiert: «Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.» Damit wies er auf die mittlerweile dank Guido Knopps «Hitlerismus» völlig vergessene, enge Verknüpfung von Kapitalismus mit den Nationalsozialismus hin. «Wer vom Islam nicht reden will, sollte auch von der ISIS schweigen.» «Wer von Ölreserven nicht reden will, sollte auch vom amerikanischen Imperialismus schweigen.» «Wer von Freihandel nicht reden will, sollte von Morden an Gewerkschaftern schweigen.» «Wer von Rohstoffen nicht reden will, sollte von China schweigen.» «Wer von Investitionsschutz nicht reden will, sollte von Putin schweigen.» «Wer von Obama nicht reden will, soll von Barbarei schweigen.» Die europäischen Verfassungen sind zu garantieren. Die Meinungsfreiheit auch. Beides bedeutet, die Dinge nicht nur beim Namen zu nennen, sondern unser aller Verfassungsrechte durchzusetzen. Wir alle sind aufgefordert, unseren Teil mit klarer Sprache und dem Kampf für Verfassungsrecht zu leisten. «Kein Mensch hat ein Recht auf Gehorsam» (Hannah Arendt). Die Medien übrigens auch nicht.

(Regula Stämpfli/news.ch)

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Regula Stämpfli schreibt am Schluss ihres deutlichen Kommentars: «Kein Mensch hat ein Recht auf Gehorsam» (Hannah Arendt). Die Medien übrigens auch nicht.

Wenn man nicht Gehorsam ist musste Daniel Ellsberg, Chelsea Manning, Julian Assange, Edgar Snowden und Gleen Greenwald erfahren.

Gleen Greenwald veröffentlichte das Buch „Die globale Überwachung, der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen“. Greenwald dokumentiert in diesem Buch wie unter Barack Obama die Pressefreiheit in den USA wie nie zuvor seit dem US-Präsidenten Richard Nixon eingeschränkt wurde. Fernsehsender und grosse Zeitungen in den USA, auch die New York Times, zeigt Greenwald, verunglimpfen immer wieder Journalisten die vermeintlich Geheimes veröffentlichen oder Machenschaften des Staatsapparates kritisieren.

Daniel Ellsberg, der 1971 die Lügen der US-Regierung über den Tonkin Zwischenfall, (http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall) ans Tageslicht brachte, würde heute eingesperrt, wie der Soldat Chelsea Manning. Manning wurde zu 35 Jahren Haft verurteilt, weil er Verbrechen der USA über WikiLeaks bekannt gemacht hatte. Auch der Journalist Gleen Greenwald riskiert bei eine Rückkehr in seine Heimat wegen Mithilfe beim Bekanntmachen der umfassenden weltweiten Bespitzlung der US-Geheimdienste eingesperrt zu werden.

Julian Assange von WikiLeaks sitzt seit über zwei Jahren in London in der Botschaft von Ecuador fest, da er bei einer Auslieferung nach Schweden vielleicht sein weiteres Leben wegen Hochverrat in einem US-Gefängnis verbringen muss. Vielen Journalisten ist es fast nur noch möglich auf Internet-Zeitungen Kritisches, zum Beispiel über Tabuthemen wie den 11. September 2001 zu veröffentlichen, bei Global Research in Kanada. (http://www.globalresearch.ca/) in Deutschland bei der Neuen Rheinischen Zeitung, (http://www.nrhz.de/flyer/)
Mainstream?
Dann gäbe es also auch den Antimainstream und uns armen Lesern bleibt nichts anderes übrig, als unseren, so vorhand, Verstand zu benutzen.
Also benutzen wir ihn mal mit diesem Artikel aus der NZZ von heute. (Ganz lesen kann man den auch noch.)
"Seit die Bilder von dem maskierten Henker James Foleys um die Welt gingen, wissen wir: Ein neuer Prototyp des Grauens hat die von Terror und Bürgerkriegen heimgesuchte Welt betreten. Es ist der Mann mit schwarzer Sturmmaske, mit einer Kalaschnikow oder einem anderen Mordgerät in der Hand. Es ist ein internationaler, man möchte beinahe sagen: globaler Kriegsmann und Mörder. Überall, wo es im Namen höherer Mächte zu töten und Schrecken zu verbreiten gilt, ist er zur Stelle. Man kennt ihn zwar bereits vom Terroranschlag auf die Mannschaft Israels bei den Olympischen Spielen in München 1972, aber inzwischen betreibt er sein Geschäft auf allen Erdteilen – unter den prorussischen Kämpfern im Osten der Ukraine, zwischen den ELN-Terroristen in Kolumbien, unter den Al-Kassem-Brigadisten im Gazastreifen, bei den Boko-Haram-Kämpfern in Nigeria oder bei den IS-Kriegern, die gegenwärtig im Irak ihre breite Blutspur hinterlassen. Es ist ein Prototyp ohne Gesicht und kulturelle Zeichen, und seine Erscheinung gibt zu erkennen, dass er sein Handwerk überall betreiben kann.
Mangel an präzisen Worten

Angesichts der Berichte über Greueltaten im Osten und im Nahen Osten, die gegenwärtig durch alle Kanäle laufen, hat der Beobachter grosse Schwierigkeiten, diesem Akteur einen adäquaten Namen zu geben. Ist er Soldat, Krieger, Söldner, Terrorist, Jihadist, Henker? Präsident Obama, sonst Meister der gemässigten Sprache, bezeichnete die IS-Krieger in Syrien und im Irak kürzlich als «Krebsgeschwür» und liess damit durchblicken, dass es auch ihm an präzisen Worten fehlt. Vermutlich treffen alle diese Namen irgendwie auf den maskierten Kalaschnikow-Prototyp zu, und er ist daher, sprachlich gesehen, ein babylonisches Ungeheuer, eine lexikalische Ungestalt. Das Grauenhafte gibt sich stets dadurch zu erkennen, dass es die Sprache verschlägt. Die Infarkte der Sprache bei den schrecklichen Nachrichten und Bildern und ebenso die Ungewissheit, welcher Name den Akteuren zukommt, resultiert auch daraus, dass diese Henker und Krieger ihr Gesicht verbergen. Die Maske ist ihre Uniform, und sie entspricht der gleichförmigen Grausamkeit ihres blutigen Tuns." Ende NZZ-Zitat

Und diesem Mann mit der Maske haben uns die westlichen Politiker mithilfe den Mainstreammedien beschert. Schade, dass man immer die Dinge so kompliziert sehen muss, statt auf die Beiträge unserer Frau Stämpfli zu warten
Wo baden Sie, Frau Stämpfli?
So viele intellektuelle Fehler in einem einzigen Beitrag!

Stampfli: „Für wie blöd halten uns eigentlich die Mainstream-Medien?“
Es entscheidet noch immer der Leser, wie weit es seinen Verstand beim Lesen der Medien gebraucht!

Stampfli: „Milo Raus «Moskauer Prozesse» trugen ihm ein Russland-Reiseverbot ein und die Schweizer Regierung hielt drückebergerisch die Klappe, obwohl eine wichtige Aufgabe der Regierung darin besteht, unbescholtene Schweizer Bürger im Ausland zu schützen.“
Wo war der Milo Rau denn bedroht? Seit wann ist denn ein Einreiseverbot eine Bedrohung?

Stampfli: „Nun gibt es Sanktionen. Aber nicht etwa wegen der fehlenden Demokratie in Russland, sondern wegen der Interessenverletzung der USA in der Ukraine.
Welche Interessen der USA liegen wohl in der Ukraine? So ein Unsinn! Es geht hier um den Freiheitskampf eines Volkes, das nicht zur Russischen Einflusssphäre gehören will, sondern zu dem so bösen Westen mit seinem Mainstreammedien! Und das ist das gute Recht der Ukrainer¨!

Stampfli: „Ein Wort auch zu den plötzlich aufgetauchten «Barbaren» namens IS-Milizen. Auch hier konstatieren wir eine bemerkenswerte rhetorische Kehrtwende aller Beteiligten. Die «Krieger für den islamischen Staat» mutieren von den in den Koranschulen, im öffentlichen Diskurs und im Kampf der islamischen Religion gegen «Ungläubige» trainierten, insofern «ganz normalen» Muslimen rhetorisch zu «Barbaren». Dies ermöglicht es sofort, den am Aufstieg der Terrortruppe beteiligten Mächte (USA, Saudi-Arabien, Katar, Türkei, Finanzinstitute, deutsche und us-amerikanische Waffenindustrie etc.) zu verschleiern. Barbaren klingt wie «Aliens» - dabei sind sie schon längst Teil von uns allen. Die ISIS sind hausgemacht und zwar von allen Seiten. Zuvorderst sind sie im «ganz normalen» islamischen Umfeld grossgeworden und wurden von den «ganz normalen» Rohstoffinteressen des Westens gefüttert und badeten sich im «ganz normalen» Beliebigkeitsdiskurs des Westens.
Also Regula, hier schreiben Sie den allergrössten Unsinn aller Zeiten! Da ist eine islamische Gruppe völlig ausser Rand und Band geraten und ausgerechnet unser Regula Stampfli will nun im Nachhinein sagen, wo alle alles immer besser wissen, wie es eigentlich hätte gemacht werden müssen, und dass diese Banden nur „rhetorische Barbaren“ seine. Sie wollen uns wohl sagen, die von diesen rhetorischen Banden Ermordeten seien auch nur rhetorische Toten?
Das ist nun die endgültige Demaskierung einer besserwisserischen Person bar jeder Verantwortung!.
Wie sich eine Organisation entwickelt, können weder Sie noch sonst wer voraussehen! Dazu gab es doch gerade die grosse Debatte im Deutschen Bundestag. Jetzt soll die Peschmerga Waffen bekommen, um die verbrecherischen Banden des IS zu bekämpfen und niemand weiss im Vorneherein, wogegen sich die deutschen Waffen einmal wenden werden. Niemand kann das wissen! Und Sie, verehrte Regula Stampfli habe ich noch nie gegen Waffenlieferungen aufmucksen gehört!
Sie haben nie verstanden worum es in dieser Welt geht und werden das wohl auch nie verstehen, verehrte Frau Stampfli.
Es geht um den Frieden und um die Freiheit, um Menschenrechte und um den Welthandel, den Sie doch auch wollen! Einen freien Welthandel kann es nur in einer freien Welt mit Regeln geben, die alle einhalten. Und setzen Sie Sie uns bitte nicht beständig ihre unausgegorenen Artikel vor, die voller Widersprüchen und Unverständnis für die Zusammenhänge in der Welt sind.
Wer sich von den Mainstreammedien beeinflussen lassen möchte, ist deren Lesern ganz eigene Angelegenheit. Sie merken gar nicht, dass Sie das freie Wort Im Visier haben? Wir Leser wissen schon, um was es Geht in der Welt und wir brauchen niemanden, der uns das Lesen und die Beurteilungen der Vorgänge erklären will. Ihnen stehen dabei so wie so ideologische Hindernisse im Wege!
Stampfli: „Angesichts der russischen Homophobie und Homosexuellen-Paranoia beschwichtigen nicht nur die Sportredakteure oder die Sportler, wenn es um Olympia-Boykott ging, sondern in erster Linie die Mainstreammedien und die Staatsoberhäupter. Ich erinnere an die mutige und engagierte Schweizer Weltklasse-Skiläuferin Lara Gut, die als einzige Sportlerin und Bürgerin mit: «Man soll Spiele nicht an Orte vergeben, an denen es überhaupt nicht um Sport geht», Kritik wagte. Die äusserst begabte und attraktive Sportlerin wurde von den meisten Sportjournalisten und Politikjournalisten sofort als «Skihäschen» belächelt.“
Das ist nun ganz einfach gelogen! Wir haben alle aus den „Mainstreammedien“ die Klagen über Putins Homophobie gelesen, Sie etwa nicht? Sie wird von allen beklagt und als Unterdrückung empfunden, von den Medien wie von den demokratischen Staatsoberhäuptern, ganz besonders sogar von Obama, nicht mitbekommen was, Frau Stampfli? Auf Druck westlicher Staaten musste das Homosexuellengesetz in Uganda kürzlich wieder rückgängig gemacht werden. Nicht mitbekommen, was?
Ausserdem desavouieren Sie doch unsere Lara Gut, in dem Sie mit Ihrem Artikel ihre putinkritische Haltung bei allen anderen als scheinheilig verurteilen, treffen Sie doch auch diese Sportlerin. Gar nicht gemerkt?
Sie baden sich wohl im «ganz normalen» Beliebigkeitsdiskurs des Ostens oder wo baden Sie? In Sebstgefälligkeit, möchte ich mal sagen.
Wahre Worte!
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