Nationalkonservative PiS liegt derzeit vorne

Wechselstimmung bei Parlamentswahl in Polen

publiziert: Sonntag, 25. Okt 2015 / 14:29 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 25. Okt 2015 / 15:14 Uhr
Die oppositionelle nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski profitiert von der Unzufriedenheit der polnischen Bevölkerung.
Die oppositionelle nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski profitiert von der Unzufriedenheit der polnischen Bevölkerung.

Warschau - Polen wählt und ist in Wechselstimmung: Bei den Parlamentswahlendeutet vieles auf einen Machtwechsel hin. Trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung sind viele Polen unzufrieden mit der regierenden liberalen Bürgerplattform (PO) unter Ministerpräsidentin Ewa Kopacz.

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Davon profitiert die oppositionelle nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski, die sogar die absolute Mehrheit erzielen könnte.

Nach jüngsten Umfragen lag die PiS zwischen acht und zwölf Prozentpunkten vor der liberalen Bürgerplattform (PO) von Ministerpräsidentin Ewa Kopacz, die nur 24 bis 28 Prozent erreichte. Die PiS tritt mit Beata Szydlo als Spitzenkandidatin an. Im Wahlkampf versprach sie eine Senkung der Steuern und des Rentenalters sowie eine Erhöhung der Sozialleistungen.

Starker Mann im Hintergrund ist aber nach wie vor Ex-Regierungschef Kaczynski. Im Wahlkampf wetterte er gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Polen und generell gegen eine Politik, die seiner Ansicht nach auf eine Unterwerfung Polens unter ein Diktat aus Brüssel hinausläuft.

Comeback Kaczynskis?

Der Politikwissenschaftler Eryk Mistewicz geht von einem «grossen Comeback» Kaczynskis aus. Denn auch wenn die europaskeptische PiS die absolute Mehrheit von 231 Sitzen verfehlt, dürfte sie leicht Verbündete zur Bildung einer Regierung finden.

Als wahrscheinlichster Partner der PiS gilt die Anti-Establishment-Partei Kukiz'15 des Punkrockers Pawel Kukiz, der bei der Präsidentenwahl im Mai überraschend auf 20 Prozent der Stimmen gekommen war. Bei der Wahl hatte sich der kaum bekannte PiS-Kandidat Andrzej Duda gegen den liberalen Amtsinhaber Bronislaw Komorowski durchgesetzt. Dudas Wahlkampfmanagerin war Szydlo. Auch die Bauernpartei PSL, die bisher mit der PO zusammen die Regierung stellt, könnte sich der PiS anschliessen.

Die PO konnte hingegen kein Kapital aus dem soliden Wachstum und der relativ niedrigen Arbeitslosigkeit schlagen. Sie wurde nach Einschätzung von Experten zudem durch den Wechsel von Ministerpräsident Donald Tusk ins Amt des EU-Ratspräsidenten geschwächt.

Die Wahllokale sind am Sonntag von 07.00 Uhr bis 21.00 Uhr geöffnet. Nachwahlbefragungen dürften schnell zeigen, wer die Wahl gewonnen haben dürfte. Erste offizielle Ergebnisse werden für Montag erwartet, Angaben zur Mandatsverteilung am Dienstag.

(asu/sda)

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Einer der Gründe ist, das die jetzige Regierung eingeknickt ist und versprochen hat 9000 Flüchtlinge aufzunehmen, aber nur Christen. Eine überwältigende Mehrheit der Polen ist trotzdem dagegen, denn die meisten Polen haben schon westeuropäische Städte gesehen und wollen diese Zustände bei sich nicht haben.
Warum hat die Regierungschefin trotzden zugesagt und sich unbeliebt gemacht? Vermutlich, dass es vorher abzusehen war, dass sie sowieso verlieren würde. A. Merkel und J. C. Juncker haben ihr und ihren Mitstreitern sicher ein gutes Angebot gemacht einen Job in Brüssel zu bekommen wie ihr Vorgänger Donald Tusk.
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