Weihnachtsbaum mit Polizei-Eskorte

publiziert: Montag, 28. Nov 2005 / 09:11 Uhr / aktualisiert: Montag, 28. Nov 2005 / 11:58 Uhr

New York - In einer Stadt, die sich nur zu gern mit Superlativen schmückt, ist es natürlich der grösste, schönste und berühmteste Weihnachtsbaum der Welt: der Christmas tree an der Eislaufbahn des Rockefeller Center in New York.

De Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center in New York. (Archiv)
De Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center in New York. (Archiv)
An diesem Mittwoch (30. November) ist es wieder so weit - dann flammen die 30 000 diskreten Pünktchenlichter auf und vor dem Baum erstrahlen riesige Posaunen-Engel. Es ist der traditionelle Beginn der «holiday season», und eine so wichtige Zeremonie, dass sie vom amerikanischen Fernsehen landesweit übertragen wird.

Da dem Baum eine solche Bedeutung zukommt, ist David Murbach, der Chefgärtner des Rockefeller Center, fast das ganze Jahr über mit dem Aussuchen beschäftigt. Vom Helikopter aus überfliegt er ein halbes Dutzend US-Staaten und hält nach einem «Baum mit Persönlichkeit» Ausschau.

Akribische Suche

«Ich sehe mir wirklich Hunderttausende von Bäumen an», sagt er. Wobei der Baum, den er sucht, nie im Wald steht, denn dort könnten seine Zweige nicht weit genug in die Breite wachsen. Die Kandidaten für den Weihnachtsbaum-Olymp findet er meist irgendwo in einem alten Garten.

Es gibt viele US-Bürger, die der Stadt New York den Stolz ihres Grundstücks gratis anbieten. Aber damit hat Murbach schlechte Erfahrungen gemacht. «Das ist als wenn Leute über ihre eigenen Kinder reden», sagt er. «Sie erzählen einem, der Baum würde sich dreissig Meter hoch über ihr Haus erheben. Aber meist sind's dann doch nur zehn Meter.»

Mitten in der Nacht transportiert

In diesem Jahr hat Murbach eine 22,5 Meter hohe Rotfichte aus dem Nachbarstaat New Jersey ausgesucht. Auf einem Speziallaster mit Polizei-Eskorte ist sie nach Manhattan gebracht worden - mitten in der Nacht, um den Verkehr nicht zu behindern.

Die Tradition geht zurück auf einige Bauarbeiter, die im Dezember 1931 während der Errichtung des Rockefeller Center mitten im Dreck einen Weihnachtsbaum aufstellten - als Zeichen der Hoffnung in der Weltwirtschaftskrise.

Seitdem gab es jedes Jahr einen Baum - während der Kriegsjahre allerdings unbeleuchtet. Im Dezember 2001 - drei Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September - erstrahlte der Baum ganz patriotisch in den Nationalfarben Rot, Weiss und Blau.

Tausende Bäume

Der Baum ist im Dezember auch eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Stadt: Ein Viertel aller New-York-Besucher kommen während der Weihnachtszeit und lässt 3,7 Milliarden Dollar dort.

Insgesamt wird New York in dieser Zeit von Tausenden Weihnachtsbäumen geschmückt - oft in luftiger Höhe: Allüberall auf den Wolkenkratzerspitzen sieht man goldene Weihnachtsbäume blitzen.

Zwei Wochen nach Weihnachten wird der Baum des Rockefeller Center dann mit Hilfe eines Krans wieder abgebaut, abtransportiert und recyclet: Den Stamm bekommen die amerikanischen Kunstreiter, die ihn zum Hürdenspringen nutzen, und die Zweige gehen an die Pfadfinderschaft, die damit ihre Zeltlager polstert.

(Christoph Driessen/dpa)

 
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