Weitere Bombenexplosion in Kaschmir

Der Sprengsatz detonierte nach Angaben der Sicherheitskräfte am frühen Morgen in Srinangar, der Sommerhauptstadt des indischen Teils von Kaschmir. Vajpayee reiste in die zwischen Indien und Pakistan geteilte Provinz, um eine zweitägige Konferenz der indischen Bundesstaaten zu eröffnen.

Wegen der Konferenz herrschten strengste Sicherheitsvorkehrungen in Kaschmir. Es ist das erste Mal, dass das Treffen der 28 Bundesstaaten nicht in Neu Delhi stattfindet. Beobachter werteten die Wahl der Unruheregion als Tagungsort als Signal an Pakistan, das den Anspruch Indiens auf Kaschmir verdeutlichen soll.

Wegen des Konfliktes um die Himalaya-Region hatten die beiden Atommächte Indien und Pakistan im vergangenen Jahr am Rande eines Krieges gestanden. Die Regierung in Neu Delhi wirft Islamabad vor, radikalislamische Gruppen zu unterstützen, die für die Loslösung des mehrheitlich moslemischen Bundesstaats Kaschmir von Indien kämpfen.

Seit 1989 starben in dem Konflikt nach amtlichen Angaben mehr als 38 000 Menschen. Im Frühsommer schlugen die Nachbarstaaten wieder einen versöhnlicheren Kurs ein.

Die beiden Bombenanschläge vom Montag, bei denen 52 Menschen getötet wurden, verschärften die Spannungen jedoch wieder. Indien macht Islamisten für das Blutbad verantwortlich, die mit der im Nachbarland ansässigen Lashkar-e-Taiba in Verbindung stehen sollen.

(bert/sda)