Weitere Leichenfunde in Kenia - Lebensmittel knapp

publiziert: Dienstag, 1. Jan 2008 / 14:57 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 1. Jan 2008 / 21:23 Uhr

Nairobi - Nach dem umstrittenen Wahlsieg des kenianischen Präsidenten Mwai Kibaki droht Kenia ins Chaos abzugleiten: Nach weiteren Ausschreitungen in der Nacht seien mindestens 66 weitere Leichen gefunden worden, teilte die Polizei mit. Mindestens 30 Menschen verbrannten bei lebendigem Leib in einer Kirche.

Die Kirche in der westlichen Stadt Eldoret gin in Flammen auf. (Symbolbild)
Die Kirche in der westlichen Stadt Eldoret gin in Flammen auf. (Symbolbild)
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Die Menschen waren vor den Unruhen in die Kirche geflüchtet und suchten Schutz. Wie die Polizei und das Rote Kreuz mitteilten, ging die Kirche in der westlichen Stadt Eldoret in Flammen auf. Mindestens 30 Menschen seien dabei ums Leben gekommen.

Über die Zahl der Todesopfer seit Ausbruch der Unruhen lagen unterschiedliche Angaben vor. Während kenianische Medien von rund 200 Toten berichteten, sprach Odingas Oppositionspartei von mindestens 250 Todesopfern. Nach Angaben der Polizei stieg die Zahl der Toten bereits auf knapp 300.

Zehntausende auf der Flucht

Vor der Gewalt im Westen des Landes flohen Zehntausende. Rund 70'000 Menschen seien auf der Flucht, teilte der Chef des kenianischen Roten Kreuzes, Abbas Gullet, in der Hauptstadt Nairobi mit. Luftaufnahmen zeigten hunderte brennende Häuser, angezündete Farmen und alle zehn Kilometer Strassensperren.

Nach Medienberichten werden zunehmend Lebensmittel und Benzin knapp. Viele Geschäfte haben seit den Wahlen geschlossen. Dort, wo Supermärkte wenigstens für einige Stunden öffneten, kam es zu Hamsterkäufen.

Vor allem denjenigen, die vor den gewalttätigen Ausschreitungen in den Slums von Nairobi oder im Westen des Landes in Polizeireviere und Kirchen geflohen seien, drohe Hunger. Sie könnten kaum noch versorgt werden.

Wahlbetrug?

Bei der Auszählung des Wahlergebnisses war eine anfängliche Führung des Oppositionskandidaten Raila Odinga zusammengeschmolzen, bis Amtsinhaber Mwai Kibaki schliesslich zum Sieger erklärt und umgehend vereidigt wurde.

Die Opposition geht davon aus, dass das Ergebnis beim Auszählen gefälscht wurde. Auch die EU-Wahlbeobachter sprachen von Unregelmässigkeiten.

Unterdessen hat die Polizei eine für Donnerstag geplante Kundgebung von Oppositionsführer Raila Odinga in Nairobi verboten.

(tri/sda)

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