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Im Vorjahr war der schwere Doppelvierer mit drei zweiten Plätzen
Weltcup-Gesamtsieger geworden. Obwohl das Schweizer Quartett im
Vergleich zur Konkurrenz nicht zu den schweren Brocken gehört, hält
es mit der Weltspitze mit. «Jetzt haben wir bereits wieder einen 2.
Rang», freute sich Schlagmann André Vonarburg. «Es geht vorwärts.
Wir werden von Rennen zu Rennen immer besser», sagte der Sempacher
nach dem 2. Rang hinter dem WM-Zweiten Ukraine. Die vom früheren
Leichtgewichts-Weltmeister Reto Wyss betreuten Skuller zeigen vor
der physischen stärkeren Konkurrenz keinen Respekt. Dank guter
Technik und Harmonie im Boot fahren sie ihr Rennen auf Zeit und wie
das Resultat zeigt, geht diese Rechnung auf.
Im Final von München waren die Schweizer nach 500 Metern ganz
klar am Schluss. «Beim Start kommen wir einfach mit den andern
nicht mit. Da werden uns von der Kraft her die Limiten deutlich
aufgezeigt», sagte Vonarburg. «Aber die mittleren 1000 Meter laufen
dann optimal». Auf diesem Abschnitt und dem letzten 500-er hatte
offenbar dann die Konkurrenz Mühe. So unter anderem die zweifachen
Duisburg-Sieger, die Weltmeister aus Deutschland, die sich am Ende
mit Rang 5 bescheiden mussten.
Gier-Brüder holen auf
Wie der Doppelvierer spielten auch die Gier-Brüder ihre Stärke,
die Ausdauer und das Stehvermögen, erst auf der 2. Streckenhälfte
aus. Auch die Rorschacher waren nach 500 m Letzte. Die wie schon
1993 wiederum vom Amerikaner John Marden betreuten Olympiasieger
bliesen dann zum Angriff und zeigten, dass die dreiwöchige Arbeit
auf dem Sarnersee bereits Früchte getragen hat. Hinter den starken
Franzosen und Polen wurden sie Dritte, nur Sekundbruchteile vor
Tschechien und Griechenland.
10 Boote gleich schnell
«Bei uns sind etwa 10 Boote gleich schnell», sagte Pia Vogel zum
Stärkeverhältnis im Leichtgewichts-Doppelzweier bei den Frauen, in
dem sie den 5. Rang erreichten. Die Rennerfahrung fehle noch, sagte
die Leichtgewichts-Skiff-Weltmeisterin der letzten beiden Jahre,
die mit ihrer Partnerin Kim Plugge aber immer besser in Fahrt
kommt. Die beiden Skullerinnen haben im Training auch noch keine
schnelle Sachen gemacht. Nach dem anspruchsvollen Halbfinal am
Freitag, in dem sie ans Limit hatten gehen müssen, kam der schwere
Doppelzweier mit Caroline Lüthi und Bernadette Wicki im Final nicht
über den letzten Platz hinaus. Die Beiden hatten bis jetzt im
Training noch nicht ideale Voraussetzungen, steckt doch die
Luzernerin Lüthi mitten in den Matura-Prüfungen.
Ziele am Freitabg erreicht
«Die Ziele haben wir mit den drei weiteren Olympia-
Qualifikationen schon am Freitag erreicht», zeigte sich Lukas
Rieder, der Leistungssport-Chef im Schweizerischen Ruderverband
(SRV), über die Resultate beim Weltcup-Auftakt sehr erfreut. «Wir
sind auf dem richtigen Weg», zog er ein positives Fazit. Neben den
vier Booten dürfte sich in drei Wochen bei der zweiten Weltcup-
Regatta in München auch noch Skiff-Olympiasieger Xeno Müller den
Startplatz für Sydney sichern. Der Grasshopper-Ruderer disloziert
erst auf diesen Wettkampf nach Europa, um den geforderten Richtwert
(6:53 Minuten) oder die verlangte Platzierung (erste
Ranglistenhälfte, mindestens Rang 9) für die Olympia-Qualifikation
zu erreichen.
(ba/sda)