Weltklasse Zürich ohne Powell

Powell, der Mitte Juni in Athen den Weltrekord auf 9,77 Sekunden gesenkt hatte, trainierte am Mittwochabend in Zürich. "Ich fühlte, dass ich noch nicht bereit bin und keine gute Zeit erreichen würde", sagte der unter einer Adduktorenzerrung leidende Sprinter. Parallel laufende Untersuchungen beim Sportarzt Roland Biedert bestätigten sein Gefühl. Als Rekordhalter kann er es sich nicht wie ein Athlet "zweiter Klasse" erlauben, einen Versuch zu wagen.

Die Zerrung war am 22. Juli in London im Duell gegen Gatlin wieder aufgebrochen. Zur Zeit ist unklar, ob Powell am kommenden Freitag in Brüssel starten kann; gestern wollte er dafür noch nicht forfait erklären, und auch den Abbruch der Saison zog er nicht in Betracht. "Aber es ist schon frustrierend, nicht laufen zu können", gestand er. "Denn ich wusste gleich nach meinem Einsatz in Athen, dass ich den Weltrekord in dieser Saison noch weiter nach unten hätte drücken können."

Weniger Absagen als letztes Jahr

Die Anzahl der Rückzüge war indes deutlich kleiner als in den Vorjahren. Zwei Absagen betreffen allerdings die neuen Weltmeister im Hochsprung und im Speerwerfen. Der Ukrainer Juri Kremarenko zog nach seinem überraschenden Titelgewinn am Sonntagabend die Teilnahme an der Universiade in Izmir (Tür) der Reise nach Zürich vor, und der Este Andrus Värnik leidet unter einer Allergie.

Um das diesjährige Motto "Duelle statt Rekorde" auch der breiten Öffentlichkeit deutlich zu machen, werden die Weltmeister von Helsinki am Freitagabend mit blauen Startnummern gekennzeichnet.

(fest/Si)