Elf Prozent

Weltweit gibt es 168 Millionen Kinderarbeiter

publiziert: Montag, 23. Sep 2013 / 11:23 Uhr
Prozentual ist der Anteil der Kinderarbeiter in Afrika südlich der Sahara am höchsten.
Prozentual ist der Anteil der Kinderarbeiter in Afrika südlich der Sahara am höchsten.

Genf/Berlin - Elf Prozent aller Kinder weltweit gehen nicht spielen oder lernen, sondern arbeiten - viele von ihnen unter gefährlichen Bedingungen. Trotzdem sieht eine aktuelle Studie grosse Fortschritte.

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Im Bergwerk, in der Fabrik, in der Landwirtschaft - weltweit gibt es nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) etwa 168 Millionen Kinderarbeiter.

Damit müssen elf Prozent aller 5- bis 17-Jährigen arbeiten, mehr als die Hälfte von ihnen unter Bedingungen, die ihre Gesundheit oder Sicherheit gefährden. Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der ILO für das Jahr 2012 hervor.

Dazu zählen etwa Arbeiten mit gefährlichen Gerätschaften, in der Nacht, unter Wasser oder unter Tage sowie sexuelle Ausbeutung. Als Kinderarbeiter gilt, wer mehr als nur leichten oder auf wenige Stunden begrenzten Tätigkeiten nachgeht - auch unbezahlt.

Besserer Arbeitsschutz für Kinder

Im Kampf gegen die Kinderarbeit gibt es aber Fortschritte. Seit Beginn der ILO-Statistiken im Jahr 2000 habe die Kinderarbeit um ein Drittel abgenommen, teilten die Macher der Studie mit. Im Vergleich zu damals gab es 2012 beinahe 78 Millionen weniger Kinderarbeiter.

Vor allem bei den Mädchen war der Rückgang erheblich: Den Schätzungen zufolge müssen von ihnen inzwischen 40 Prozent weniger arbeiten. Bei den Jungen waren es 25 Prozent.

Immer mehr Staaten bekennen sich der Organisation zufolge zu einem besseren Arbeitsschutz für Kinder, setzen zum Beispiel ein Mindestalter für Beschäftigte fest oder verbieten die schlimmsten Formen der Kinderarbeit per Gesetz.

Langsame Erfolge

2008 und 2009 habe die Kinderarbeit selbst angesichts einer globalen Wirtschaftskrise abgenommen - dies zeige, dass eine positive Entwicklung nicht nur vom Wirtschaftswachstum abhänge, sondern auch vom politischen Willen, resümiert der Bericht.

Allerdings stellen sich diese Erfolge für die ILO zu langsam ein. Das Ziel, bis 2016 die gefährlichsten Formen von Kinderarbeit ganz zu beseitigen, werde definitiv nicht erreicht.

Zahlenmässig leben die meisten Kinderarbeiter in Asien und im Pazifikraum. Prozentual ist ihr Anteil jedoch in Afrika südlich der Sahara am höchsten, dort arbeitet jedes fünfte Kind.

Nach ILO-Angaben ist Kinderarbeit nicht nur ein Problem der ärmsten Länder oder der armen Haushalte innerhalb eines Landes. In absoluten Zahlen betrachtet, lebten sogar die meisten Kinderarbeiter in Ländern mit mittlerem Nationaleinkommen.

(asp/sda)

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