Wegen Dollar-Aufwertung

Weltweites Vermögen schrumpft

publiziert: Dienstag, 13. Okt 2015 / 13:22 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 13. Okt 2015 / 14:07 Uhr
Die Schweizer stehen an der Spitze.
Die Schweizer stehen an der Spitze.

Zürich - Die Aufwertung des Dollars gegenüber anderen wichtigen Währungen hat seit dem vergangenen Jahr zu einer Verringerung des weltweiten Vermögens geführt. Von Mitte 2014 bis Mitte 2015 sank das Vermögen aller privater Haushalte weltweit um rund 13 Billionen Dollar.

4 Meldungen im Zusammenhang
Den stärksten Rückgang in absoluten Zahlen gab es in Europa, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie der Grossbank Credit Suisse (CS) zeigt. Mit minus 10,7 Billion Dollar ist der Rückgang mehr als doppelt so hoch wie in der Region Asien-Pazifik (ohne China und Indien). In Prozentzahlen ausgedrückt, verzeichnete Lateinamerika mit einem Minus rund 17 Prozent den höchsten Vermögensrückgang aller Regionen.

Eine Zunahme des Vermögens gab es nur in den Regionen China mit rund 7 Prozent und Nordamerika mit 4,4 Prozent. Die Spitzenposition von China vor Nordamerika ist darauf zurückzuführen, dass den Vermögenszunahmen in den USA Rückgänge in Kanada gegenüberstanden, wie es im «Global Wealth Report 2015» der CS heisst. Als Vermögen definiert werden im Bericht die finanziellen Vermögens- und Sachwerte privater Haushalte abzüglich ihrer Schulden.

Werden die Währungen zu konstanten Wechselkursen statt zu den ausgewiesenen Wechselkursen seit Mitte 2014 bewertet, verschwinden allerdings die in den jeweiligen Regionen festgestellten Vermögensrückgänge. Bei konstanten Wechselkursen schneidet Europa nahezu genauso gut ab wie Nordamerika. Sowohl in Lateinamerika und in Afrika werden aus geringen Rückgängen geringe Gewinne.

Schweizer sind Spitzenreiter

Mit einem durchschnittlichen Vermögen von 567'100 Dollar (545'074 Franken) stehen die Schweizer weiterhin unangefochten an der Weltspitze. Mit grossem Abstand folgen Neuseeland (400'800 Dollar), Australien (364'900 Dollar) und die USA (353'000 Dollar).

Das Durchschnittsvermögen pro Erwachsenen in der Schweiz ist seit 2000 um 144 Prozent gestiegen. Der grösste Teil des Vermögenszuwachses sei allerdings auf die Aufwertung des Frankens gegenüber dem Dollar zurückzuführen, schreibt die CS.

In Franken gemessen war das Vermögen der Privathaushalte in den Jahren 2001 und 2002 rückläufig. Danach ging es in einen leichten, aber konstanten Aufwärtstrend über, der nur von der Finanzkrise 2008 unterbrochen wurde. Laut CS dürfte die Schweiz ihre Spitzenposition bis 2020 behalten.

Immer mehr Millionäre

Wegen der etwas trüberen globalen Konjunkturaussichten hat die CS ihre Zahlen für die Vermögensentwicklung der nächsten fünf Jahre nach unten korrigiert. Sie senkte die jährliche Wachstumsrate des Vermögens von 7 auf 6,6 Prozent. Demnach könnte das weltweite Vermögen bis 2020 um 38 Prozent auf 345 Billionen Dollar steigen.

Weiter geht die CS davon aus, dass die Zahl der Gutbetuchten bis 2020 weiter zunimmt. Den Prognosen zufolge steigt die Zahl der Millionäre um rund 46 Prozent auf 49,3 Millionen. Der grösste Zuwachs an Millionären wird in China und Afrika erwartet. Das Nettovermögen der Millionäre dürfte bis 2020 jährlich um 8,4 Prozent steigen.

Vermögensschere öffnet sich

Die Vermögensungleichheit hat seit 2008 weiter zugenommen. Das oberste Prozent der Vermögenden besitzt mehr als die Hälfte (50,4 Prozent) des gesamten weltweiten Vermögens.

Auch regional ist das Vermögen ungleich verteilt: So verfügt Nordamerika mit 528,7 Millionen Einwohnern über ein Gesamtvermögen von rund 92'806 Milliarden Dollar. Dagegen kommt ganz Afrika mit einer Bevölkerung von 1,1 Milliarden auf ein Vermögen von 2596 Milliarden Dollar. Um zu den reichsten 50 Prozent der Welt zu gehören, muss eine Person gerade mal 3210 Dollar besitzen.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Peking - In China leben erstmals mehr ... mehr lesen
Viele Chinesen sind reich.
Viele US-Bürger sind reich.
New York - Die Zahl der Ultrareichen ... mehr lesen
Zürich - Mit durchschnittlich 157'446 ... mehr lesen
Für die Schweiz errechnete die Allianz einen Gini-Koeffizient 61,2.
Die Zahl der Millionäre weltweit kletterte im vergangenen Jahr deutlich von 15 auf 17 Millionen.
New York - Der weltweite Reichtum steigt weiter kräftig. 2014 legten die privaten Finanzvermögen im Vergleich zum Vorjahr um fast zwölf Prozent auf 164 Billionen US-Dollar zu. mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Aus der Reportage zum «Frauenhilfsdienst», Rekrutinnen nach einer Übung in Kloten, 1983.
Aus der Reportage zum «Frauenhilfsdienst», ...
Fotografie Vom 18. August 2023 bis 8. Oktober 2023  Eine Ausstellung im Stadtmuseum Aarau blickt auf die Arbeit der renommierten Fotojournalistin Sabine Wunderlin zurück. In den 40 Jahren ihrer Tätigkeit war sie Zeugin einer Umbruchszeit in der Schweiz. mehr lesen  
Vom 14.7.2023 - 22.10.2023 im Landesmuseum Zürich  Mit einer Ausstellung, die auf die Erfahrungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen blickt, taucht ... mehr lesen  
Gastarbeiter Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt die Schweiz fast die Hälfte der gesamten italienischen Auswanderung auf. Die Italienerinnen und Italiener arbeiten in Fabriken, bauen Strassen oder Staudämme und leisten einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben des Landes. Wartende Gastarbeiter auf dem Bahnhofareal. Brig / VS, 1956
Lehrmittel und Lehrpläne sind in Bezug auf Geschlechterdarstellungen oft veraltet.
Bund, Kantone und Wirtschaft in der Pflicht  Bern, 25.05.2023 - Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF richtet Empfehlungen an Bund, Kantone und Wirtschaft. Denn: Obwohl die Gleichstellung von Frau und ... mehr lesen  
Der britisch-kanadische Wissenschaftler Geoffrey Hinton gilt als einer der Pioniere der künstlichen Intelligenz (KI), ... mehr lesen  
Wohin führt uns in Zukunft die KI-Technologie?
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 12°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 10°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 11°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
Bern 12°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 14°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Genf 14°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 16°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten