25 Prozent weniger als im Dezember

Weniger Flüchtlinge kommen in die Schweiz

publiziert: Mittwoch, 10. Feb 2016 / 12:23 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 10. Feb 2016 / 18:45 Uhr
Der Rückgang wird auf die Wintermonate zurückgeführt. (Symbolbild)
Der Rückgang wird auf die Wintermonate zurückgeführt. (Symbolbild)

Bern - Die Zahl der Asylgesuche ist im Januar in der Schweiz um einen Viertel gegenüber dem Vormonat gesunken. Insgesamt wurden 3618 Asylgesuche eingereicht.

6 Meldungen im Zusammenhang
Vor allem die Zahl der Gesuche von afghanischen und syrischen Staatsangehörigen ist gegenüber dem Vormonat stark zurückgegangen, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Mittwoch mitteilte.

Dennoch blieben Afghanistan mit 1224 Gesuchen und Syrien mit 488 Gesuchen die wichtigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden im Januar. Ihre Gesuche nahmen um 759 respektive 308 ab. Es folgten Personen aus dem Irak, die 367 Gesuche eingereicht haben, was 107 weniger sind als im Vormonat. Um 63 auf insgesamt 233 Gesuche zugenommen haben dagegen die Anträge von Menschen aus Eritrea.

Weniger Flüchtlinge unterwegs

Obwohl in den Wintermonaten etwas weniger Asylsuchende in der Schweiz eingetroffen seien, bleibe die Flüchtlingssituation in Europa und der Schweiz auch in diesem Jahr angespannt. Dies aufgrund der anhaltenden Kriegs- und Krisenherde, heisst es weiter.

Für den Rückgang sieht Martin Reichlin vom SEM verschiedene Gründe. Einerseits werde die zentrale Mittelmeer-Route, bei der die Flüchtlinge in Süditalien an Land gehen, in der kalten Jahreszeit weniger benutzt. "Der Rückgang im Winter ist markant", sagt er.

Andererseits seien aber auch auf der Balkanroute weniger Personen unterwegs. "Aktuell sind es pro Tag noch rund 2500 Personen", sagt Reichlin. Und in Griechenland schwanken die Zahlen der Menschen, die von der türkischen Küste übersetzen, je nach Wetter.

Überforderte Behörden

Im Spätherbst 2015 stellte das SEM zudem ein bislang einmaliges Phänomen fest, das man jetzt auch nicht beobachten kann: "Die deutschen Behörden waren damals nicht mehr in der Lage, alle neu ankommenden Asylsuchenden rasch zu registrieren", sagt Reichlin. Deshalb sei ein kleiner Teil - vor allem Migranten aus Afghanistan - zu uns ausgewichen.

Wie angespannt die Lage ganz grundsätzlich ist, zeigte sich im vergangenen Jahr deutlich. Insgesamt wurden in der Schweiz knapp 40'000 Asylgesuche eingereicht. Das waren fast 16'000 mehr als im Jahr 2014. Eritrea war dabei mit 9966 Asylsuchenden das wichtigste Herkunftsland. In ganz Europa haben rund 1,4 Millionen Menschen um Asyl gebeten - eine Verdoppelung gegenüber 2014.

466 Personen erhielten Asyl

Das SEM erledigte im Januar über 2400 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei erhielten 466 Personen Asyl und 537 Personen wurden vorläufig aufgenommen. Auf 848 Gesuche wurde auf Grundlage des Dublin-Abkommens nicht eingetreten.

Zudem seien im ersten Monat des Jahres 715 Personen aus der Schweiz ausgereist oder rückgeführt worden. Weitere 268 Personen konnten in einen zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Im Gegenzug wurden 39 in die Schweiz überstellt.

(bg/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Zahl der Asylgesuche ist im ... mehr lesen
Dabei erhielten 583 Personen Asyl, und 647 Personen wurden vorläufig aufgenommen.
Bei Bedarf werden auch Infanterie-Durchdiener und WK-Bataillone aufgeboten.
Bern - Weil der Bund damit rechnet, ... mehr lesen
Bern - Die Nachricht, dass die ... mehr lesen
Im «SonntagsBlick» sagte CVP-Präsident Christophe Darbellay, dass ein Gesetz, welches Waffen wie das Sturmgewehr der Armee verbiete, nicht kompatibel sei «mit unserer Milizarmee und unserem Schützenwesen».
Mehr Flüchtlinge ersuchten in der Schweiz 2015 Asyl.
Bern - In der Schweiz sind im ... mehr lesen
Bern - Eine systematische Kontrolle der Landesgrenzen ist keine Option in der ... mehr lesen 2
Er hat am Donnerstag eine Motion der SVP abgelehnt.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Der EU-Verteilschlüssel für Flüchtlinge ist unter anderem Thema im Ständerat.
Bern - Der Ständerat will keine systematischen Grenzkontrollen. Er hat am Montagabend im Rahmen einer Sonderdebatte einen Vorstoss der SVP-Fraktion mit 37 zu 6 Stimmen ... mehr lesen
Diese...
Meldung dürfte besonders bei den CH-Polizeikorps zu einem erheblichen Aufatmen führen.
http://www.bernerzeitung.ch/region/thun/asylsuchende-attackieren-poliz...
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Publinews Nachhaltigkeit ist in der heutigen Gesellschaft ein immer wichtigeres Thema. Wir alle haben eine Verantwortung dafür, die Ressourcen unserer Erde schonend zu nutzen und die Umweltbelastungen zu minimieren. Doch was bedeutet es eigentlich, nachhaltig zu leben und wie können wir unseren Alltag nachhaltiger gestalten? mehr lesen  
Gemäss dem Bericht «Survival of the Richest» hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie fast zwei Drittel des gesamten globalen Vermögenszuwachses ... mehr lesen
Der Oxfam-Bericht zeigt, dass die Vermögen der Milliardäre weltweit täglich um 2,7 Mrd. Dollar gestiegen ist.
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses ... mehr lesen  
Publinews Die Gründe, sich ein Haustier zuzulegen, sind vielfältig. So möchten manche Menschen, die Einsamkeit verspüren, sich damit Gesellschaft ins Haus holen; dies ist gerade im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vermehrt zu beobachten. Andere wiederum sehen etwa auch den Nutzenaspekt, wie etwa bei einem Hund, der das Haus bewacht. Doch was auch immer der Grund für die Anschaffung ist: Man sollte sich ein Haustier nie überstürzt zulegen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 14°C 28°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Basel 15°C 29°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 13°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 16°C 26°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 18°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 17°C 24°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 19°C 26°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter gewitterhaft
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten