Weniger Lohn für Raucher in Italien?

Seither entfernen sich gemäss Firmenklagen viele Raucher allzu oft von ihrem Arbeitsplatz, um im Freien zu qualmen.

Damit entstehe ein Produktivitätsverlust, stellten die Personalchefs nach Angaben der Turiner Tageszeitung «La Stampa» fest.

Negative Auswirkung

«Raucher verbringen enorm viel Zeit ausserhalb des Büros, weil sie zur Zigarette greifen. Dies wirkt sich negativ auf das Unternehmen aus», sagte Paolo Citterio, Präsident des nationalen Verbands der Personalschefs GIDP.

Er sei selber Raucher und wisse, dass es nicht einfach sei, mit dem Rauchen aufzuhören oder die Zahl der Zigaretten zu reduzieren. Doch es sei nicht annehmbar, dass Arbeitnehmer täglich eine Stunde pro Tag mit dem Rauchen vergeudeten.

Über die Hälfte der vier Millionen Angestellten in italienischen Klein- und Mittelunternehmen raucht. Nur 32,5 Prozent der italienischen Unternehmen verfügen über eigene Raucherzimmer.

Keine Bestrafung

Laut Citterio könnten Personalchefs jene Arbeitnehmer bestrafen, die sich vom Arbeitsplatz entfernen, um zu rauchen. «Dies ist aber nicht unser Ziel», beteuerte er. «Wir wollen mit den Gewerkschaften verhandeln, damit mit ihrer Zustimmung rauchenden Arbeitnehmern eine Arbeitsstunde vom Gehalt abgezogen wird.»

Rund 14 Millionen der knapp 58 Millionen Italiener greifen regelmässig zur Zigarette. Seit Inkrafttreten des Anti-Tabak-Gesetzes hat eine halbe Million Italiener auf das Rauchen verzichtet, was zu starken Einbussen für die Tabakindustrie geführt hat.

(bert/sda)