Bundesrat hält an Vorschlag fest

Werbeverbot für Zigaretten in der Schweiz

publiziert: Mittwoch, 11. Nov 2015 / 15:21 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 11. Nov 2015 / 19:33 Uhr
Werben verboten.
Werben verboten.

Bern - Werbung für Zigaretten und Tabakprodukte soll in der Schweiz weitgehend verboten werden. Zudem dürfen keine Zigaretten an Minderjährige verkauft werden. Der Bundesrat hält auch nach heftiger Kritik in der Vernehmlassung an diesen Vorschlägen fest.

5 Meldungen im Zusammenhang
Der Bundesrat verabschiedete am Mittwoch die Botschaft zum Tabakproduktegesetz ans Parlament. Mit dem neuen Gesetz will der Bundesrat erreichen, dass möglichst wenige Jugendliche mit dem Rauchen anfangen.

Da knapp sechs von zehn Rauchern mit unter 18 Jahren zu rauchen beginnen, spiele der Jugendschutz eine zentrale Rolle, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Werbeformen, die für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich sind, werden deshalb nur noch eingeschränkt zugelassen.

Konkret will der Bundesrat Werbung für Tabakprodukte auf Plakaten, im Kino und in den Medien ganz verbieten. Auch an Veranstaltungen, die hauptsächlich von Minderjährigen besucht werden, soll künftig nicht mehr für Tabakprodukte geworben werden dürfen. Die Tabakindustrie soll zudem keine internationalen Anlässe mehr sponsern dürfen.

In der Vernehmlassung war der Bundesrat mit seinen Vorschlägen von beiden Seiten in die Kritik geraten. Gesundheits- und Jugendorganisationen pochten auf ein totales Werbeverbot für Zigaretten. Der Gewerbeverband sowie die Werbe- und Medienbranche hingegen sprachen sich gegen das Verbot aus. Der Bundesrat betonte am Mittwoch, seine Vorschläge seien ausgewogen und gingen weniger weit als die Gesetzgebung der meisten europäischen Länder.

E-Zigis sollen legalisiert werden

Um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten, will der Bundesrat zudem den Verkauf von Zigaretten und anderen Tabakprodukten an Minderjährige untersagen. In mehreren Kantonen ist dies bereits heute der Fall.

Gleichzeitig will der Bundesrat neu den Verkauf von nikotinhaltigen E-Zigaretten zulassen. Dieser unterliegt jedoch denselben Einschränkungen bezüglich Werbung und Verkauf an Minderjährige wie die Tabakzigaretten.

Bürgerliche gegen Werbeverbot

Im Parlament dürfte das vorgesehene Werbeverbot einen schweren Stand haben. FDP und SVP sprachen sich in der Vernehmlassung gegen den Vorentwurf zum Tabaktproduktegesetz aus. BDP und CVP begrüssten zwar den Jugendschutz, lehnten eine Verschärfung bei der Tabakwerbung aber ab. Grüne, EVP und SP wiederum möchten den Vorentwurf im Sinne der Prävention verschärfen.

In der Bevölkerung hingegen scheinen Verbote mehrheitsfähig zu sein: 53 Prozent befürworten ein allgemeines Tabakwerbeverbot, wie Befragungen im Rahmen des Suchtmonitorings des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ergaben. Ein Verbot mit einer Ausnahme für die Verkaufsstellen heissen gar 64 Prozent gut. Auch die Mehrheit der Raucherinnen und Raucher unterstützt diese Massnahme.

Weltweit sterben jedes Jahr über 5 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. In der Schweiz sind es rund 9500 Personen.

(sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Gesundheitskommission des Ständerates (SGK) will die ... mehr lesen
Die Kommission will die Werbung nicht verbieten.
Die Nikotinsucht bei Heranwachsenden gehört laut Forschungsleiterin zu den häufig übersehenen Problemen. (Symbolbild)
Athens - Heranwachsende sollten ... mehr lesen
Tabakwerbung am Openair Gampel. (Archivbild)
Bern - Werbung für Zigaretten und ... mehr lesen
Bern - Der Bundesrat möchte Werbung für Tabakprodukte weitgehend ... mehr lesen
Der Bundesrat will mit einem teilweisen Verbot der Tabakwerbung einen Kompromiss erreichen. (Symbolbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Nun bekommen die Zigarettenschachteln grössere Warnhinweise mit Fotos von durch Rauchen verursachten Gesundheitsschäden.
Nun bekommen die Zigarettenschachteln grössere Warnhinweise mit ...
In Grossbritannien und Frankreich  London/Paris/Karlsruhe - In mehreren Ländern ist am Freitag die neue EU-Tabakrichtlinie in Kraft getreten. In Deutschland müssen Hersteller Schockbilder auf Zigarettenpackungen drucken. In Grossbritannien und Frankreich dürfen künftig Packungen nur in neutralen Verpackungen angeboten werden. mehr lesen 
Tabak  Paris - Der Hersteller der französischen Zigarettenmarken Gauloises und Gitanes, die Imperial-Tobacco-Tochter Seita, klagt gegen die Pflicht zur neutralen Schachtel ab 2017 in Frankreich. Seita sieht seine Markenrechte verletzt. mehr lesen  
Europäischer Gerichtshof bestätigt EU-Tabakrichtlinie  Luxemburg - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mehrere Klagen gegen die EU-Tabakrichtlinie ... mehr lesen  
Aromatisierte Zigaretten werden künftig verboten. (Symbolbild)
Die Kommission will die Werbung nicht verbieten.
«Angriff auf die freie Marktwirtschaft»  Bern - Die Gesundheitskommission des Ständerates (SGK) will die Tabakwerbung im Kino oder ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Di Mi
Zürich 7°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 7°C 14°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
St. Gallen 6°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 6°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Luzern 8°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Genf 5°C 14°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
Lugano 6°C 17°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten