Werke von Egon Schiele in Lugano

publiziert: Donnerstag, 13. Mrz 2003 / 16:18 Uhr

Lugano - Obwohl nur 28 Jahre alt geworden, hat Egon Schiele über 3 000 Zeichnungen und Aquarelle produziert. Wichtige Momente des Schaffens des österreichischen Expressionisten werden bis am 29. Juni im Museum für moderne Kunst in Lugano gezeigt.

Die Frau des Kuenstlers von Egon Schiele.
Die Frau des Kuenstlers von Egon Schiele.
Rund vierzig Gemälde und ebenso viele Werke auf Papier erlauben es den Besuchern, den künstlerischen Werdegang Schieles (1890 - 1918) zu verfolgen. Die in der Villa Malpensata am Ufer des Luganersees ausgestellten Werke sind zwischen 1906 und 1918 entstanden und stammen aus Museen und Privatsammlungen in aller Welt.

Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut. Die Reihe der Bilder beginnt mit den zwischen 1906 und 1909 an der Wiener Kunstakademie produzierten Werken, die sich vorwiegend mit dem Thema der Landschaft beschäftigen und den Einfluss der Impressionisten und des Jugendstils verspüren lassen.

Es folgt eine stilistische Emanzipation (1909 - 1910), in der Schiele - gleichzeitig mit dem künstlerischen Aufstieg seines Mentors Gustav Klimt - menschliche Körper in ihrer Nacktheit darstellt. Schiele ist heute vorab wegen seiner tabulosen Erforschung der Sexualität und seinen Aktzeichnungen bekannt.

Bei den Aquarellen und Zeichnungen von 1910 bis 1918 spielen Porträts und Selbstbildnisse eine bedeutende Rolle. In ihrer Gesamtheit betrachtet, sind Schieles Porträts eine kontroverse Mischung aus revolutionären und konservativen Malstilen. Einerseits war er bahnbrechend mit seiner neuen Art der Selbstbetrachtung, andererseits griff er immer wieder auf konventionelle Methoden zurück.

Für die aktuelle Ausstellung rechnet Museumsdirektor Rudy Chiappini mit rund 80 000 Besuchern. Das Thema Schiele wird vor allem bei den Schulen weniger gut ankommen. Doch das schmälert den Wert der Ausstellung in keiner Weise, sagte Chiappini.

(bert/sda)

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