Wichtige Tage für Roger Federer

publiziert: Donnerstag, 4. Jun 2009 / 17:18 Uhr

Mit Gael Monfils schied am Mittwoch der letzte Franzose im French Open aus. Nun ist auf der Anlage Roland Garros die Bühne bereit für Roger-Federer-Festspiele.

Grosse Unterstützung auch von der Konkurrenz. (Archivbild)
Grosse Unterstützung auch von der Konkurrenz. (Archivbild)
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Alle wünschen Federer den Turniersieg. «Wenn ich das Turnier nicht selber gewinnen kann, dann soll wenigstens Federer am Sonntag die Trophäe erhalten», sagt Juan Martin Del Potro, der heute in den Halbfinals auf den 27-jährigen Basler trifft.

Auch Monfils wünschte nach der 6:7, 2:6, 4:6-Niederlage seinem Bezwinger den Turniersieg: «Hoffentlich holt Roger (Federer) den Titel. Das wäre eine wunderschöne Geschichte.»

Das Timing könnte in der Tat nicht besser sein. Am Samstag, dem Tag vor dem Final, stehen in Paris Andre Agassi und Steffi Graf auf dem «Court Philippe Chatrier». Agassi und Graf sind die einzigen, die während der Open-Ära (seit 1968) an allen vier Grand-Slam-Turnieren (Melbourne, Paris, Wimbledon, New York) triumphiert haben.

Mit dem Turniersieg in Paris würde Federer ausserdem den Rekord von Pete Sampras von 14 Majortiteln egalisieren - ausgerechnet am French Open, an dem Sampras, Connors, McEnroe, Becker und Edberg stets gescheitert sind.

Mental in Form

Beantwortet wurde am Mittwoch die Frage, ob die Abwesenheit von Nadal, Djokovic und Murray für Federer Chance oder Bürde ist. Am Pfingstmontag gegen Tommy Haas wirkte Federer noch verunsichert und extrem nervös in Anbetracht der Entwicklungen.

Gegen Monfils war von mentalen Barrieren nichts mehr zu spüren. Federer: «Vor dem Spiel gegen Monfils fühlte ich mich im Training noch schlecht und nicht in Form. Aber im Spiel machte es plötzlick ´klick´, und alles lief rund. Ich glaube, das Schlimmste im mentalen Bereich ist nun vorbei.»

Bis zum totalen Triumph fehlen Federer noch zwei Siege - gegen Gegner, die er bislang nach Belieben dominiert hat. Gegen Halbfinal-Gegner Juan Martin Del Potro führt Federer mit 5:0 Siegen; im Schnitt gewann der 20-jährige Argentinier gegen Federer weniger als drei Games pro Satz.

Noch besser präsentieren sich Federers Bilanzen gegen die möglichen Finalgegner Fernando Gonzalez (12:1) und Robin Söderling (9:0). Auf Sand hat Federer noch gegen keinen der verbliebenen Gegner verloren.

Unterstützung der Franzosen

«Die Ausgangslage ist tatsächlich vielversprechend. Vor allem wird mich das Publikum tragen», blickt Federer zuversichtlich nach vorne. Seit zwei, drei Jahren spürt er in Paris die riesige Unterstützung.

«Aber so extrem wie diesmal war es noch nie. Wo immer ich auftauche, machen mir die Leute Mut. ´Das ist Dein Jahr, diesmal musst Du es packen´, sagen sie. Es stiegen sogar schon Leute mitten auf einer Kreuzung aus dem Auto aus und verlangten Autogramme. Es ist ein tolles Gefühl, den Support der Fans so zu spüren. Das Publikum wird mir in den verbleibenden Spielen gewaltig helfen.»

Bei den Tennis-Experten sind Federers French-Open-Aktien nach der souveränen Leistung gegen Monfils im gewaltigen Steigflug. «Diesmal schafft er es», ist der dreimalige French-Open-Sieger Mats Wilander (Eurosport) fest überzeugt.

Auch Starcoach Brad Gilbert rechnet mit Federer als Turniersieger: «Wenn er das Turnier gewinnt, obwohl er offensichtlich während der ersten Woche nicht in Form war, dürfte das sein bedeutendster Einzelerfolg sein», so der ehemalige Coach von Agassi, Roddick und Murray.

Motivation für ganze Saison

Trotz aller Vorschusslorbeeren: Noch immer kann alles passieren. Del Potro kann Federer besiegen, wenn der Schweizer so fahrig spielt wie während der ersten Turnierwoche. Schon vor zwei Wochen in Madrid besass der aufstrebende Argentinier im ersten Satz Möglichkeiten - trotz des letztlich deutlichen 3:6, 4:6.

Auch Söderling kann gegen Federer gewinnen, wenn er derart gut spielt wie gegen Nadal und Dawydenko. Und Gonzalez hat am Masters 2007 bewiesen, dass er an einem perfekten Tag Federer schlagen kann. Gleichwohl steigt Federer als klarer Favorit in die vielleicht wichtigsten Tage seiner Karriere.

Die nächsten Tage werden sich auf die gesamte Saison auswirken. Triumphiert Federer in Roland Garros, dürfte er endgültig als grösster Spieler aller Zeiten gelten, steigt er mit enormem Selbstvertrauen in den Sommer und kann schon in Wimbledon von Nadal die Nummer 1 zurückerobern. Versiebt Federer aber die Riesenchance in Paris, könnte das einen weiteren sportlichen Rückschlag bedeuten.

(Rolf Bichsel, Paris/Si)

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