Wie entwickeln sich die Krankenkassenprämien 2023 in der Schweiz?

publiziert: Dienstag, 19. Apr 2022 / 19:25 Uhr
In den letzten zehn Jahren sind die Leistungskosten im Gesundheitssektor um ungefähr 2,6 Prozent pro Jahr gestiegen.
In den letzten zehn Jahren sind die Leistungskosten im Gesundheitssektor um ungefähr 2,6 Prozent pro Jahr gestiegen.

Seit 2008 sind die Krankenkassenbeiträge in der Schweiz Jahr für Jahr kontinuierlich gestiegen. Erstmals 2022 fallen die Prämien geringer aus. Anders könnte es 2023 und in den Folgejahren aussehen. Experten rechnen mit einem Anstieg der Beiträge.

Schweizer Haushalte verzeichnen 2022 erstmals eine moderate Entlastung. Die Prämien für die Krankenkassen sind seit 2008 zum ersten Mal wieder leicht gesunken (siehe krankenkassencheck.ch). Aufgrund der Corona-Pandemie rechneten Experten jedoch mit steigenden Kosten.

Ein Grund für die Entlastung in diesem Jahr ist der Abbau der in den letzten Jahren bei den Krankenversicherern angehäuften Reserven. Allerdings könnten die Prämien ab 2023 aufgrund der gestiegenen Leistungskosten nach der Corona-Pandemie wieder steigen. Die beiden grössten Krankenversicherer üben auf die übrigen Kassen eine Signalwirkung aus.

Corona-Pandemie führt zu einem Anstieg der Leistungskosten

Viele Therapien und Operationen wurden nach dem Beginn der Corona-Krise 2020 aufgeschoben. Aus Angst, sich mit Corona zu infizieren, verzichteten viele Menschen auf Behandlungen. Das führte zu stabilen Versicherungsleistungen 2020.

Anders sieht es 2021 aus, denn im vergangenen Jahr wurden die Ergebnisse der Krankenversicherer durch einen Nachholeffekt geschmälert. Bei der Helsana, einem der beiden grössten Schweizer Krankenversicherer, stiegen 2021 die Netto-Versicherungsleistungen pro versicherte Person und Monat um 6 Prozent.

Auch die andere der beiden grössten Krankenkassen der Schweiz, die CSS, verzeichnet einen Anstieg des Schaden- und Leistungsaufwands in der Grundversicherung um 5,1 Prozent auf 5,08 Prozent im vergangenen Jahr, verglichen mit 2020. Pro versicherte Person ist ein Anstieg von 4,5 Prozent zu verzeichnen. Impfungen aufgrund der Corona-Pandemie, aber auch Mehrkosten im ambulanten Bereich trieben die Leistungskosten nach oben. Die Kosten pro versicherte Person stiegen im Branchendurchschnitt um 5,3 Prozent.

In den letzten zehn Jahren sind die Leistungskosten im Gesundheitssektor um ungefähr 2,6 Prozent pro Jahr gestiegen. Ausnahmen bildeten die Jahre 2020 und 2021.

Gute Ergebnisse für 2021 bei Helsana und CSS

Die starken Börsen führten bei Helsana und CSS im letzten Jahr zu starken Anlageergebnissen. Bei den Geschäftszahlen sind jedoch Unterschiede zu verzeichnen, auch wenn beide Kassen für das Geschäftsjahr 2021 Gewinne erzielen konnten. Helsana schloss das Jahr 2021 mit einem Unternehmensergebnis von 231 Millionen Franken ab, während es bei der CSS 105,8 Millionen Franken waren. Die Gewinnsteigerung der Helsana im Vergleich zum Vorjahr lag bei 49 Prozent. Die CSS musste, verglichen mit dem Vorjahr, einen um knapp 32 Prozent geringeren Gewinn feststellen.

Die gute Börsenentwicklung führte bei den beiden Marktführern 2021 zu einer guten Anlagerendite. Sowohl Helsana als auch CSS konnten 2021 eine Anlagerendite von 5,2 Prozent verzeichnen. Bei der Helsana lag die Rendite im Vorjahr nur bei 2,4 Prozent.

Reserven in Prämienkalkulation einfliessen lassen

Die Reduzierung der Reserven bei den zahlreichen Krankenkassen in der Schweiz sollte nach Ansicht des Finanzchefs der CSS, Armin Suter, als Sonderposten betrachtet werden. Die Leistungskosten bilden die Basis für die Kalkulation der Prämien, während Reserven unberücksichtigt bleiben.

Der Bund ist jedoch für eine Berücksichtigung der Reserven bei der Prämienkalkulation. Der freiwillige Abbau der Reserven sollte mit der Revision der Krankenversicherungsverordnung, die der Bundesrat 2021 verabschiedet hatte, erleichtert werden.

Im Jahr 2020 häuften die Krankenkassen 11,3 Milliarden Franken an Reserven an. Das entsprach 203 Prozent des geforderten Minimums. In der obligatorischen Krankenversicherung wurde die Grenze für den freiwilligen Abbau von Reserven auf 100 Prozent von 150 Prozent der vorgeschriebenen Mindesthöhe reduziert.

Die Liquidität der einzelnen Schweizer Krankenversicherer ist entscheidend dafür, ob es auch künftig zum Abbau von Reserven kommt. Die CSS liegt mit ihrem Prämienindex unter 100 Prozent. Sie wird damit auch weiterhin unterdurchschnittlich niedrig sein. Über die Höhe des Durchschnitts sind noch keine Aussagen möglich.

Geringere Anlageerträge in den kommenden Jahren erwartet

Während die Branchenriesen der Krankenversicherer 2021 von guten Anlageerträgen profitierten, könnten die Anlageerträge 2022 und in den Folgejahren schlechter ausfallen. Der holprige Start ins Börsenjahr 2022, die Geldpolitik der Zentralbanken sowie der Krieg in der Ukraine wirken sich negativ aus.

Armin Suter von der CSS schätzt die Anlagerendite pro Jahr in den kommenden Jahren nur noch mit durchschnittlich 1,5 Prozent ein. Um auf etwaige Anlagerisiken reagieren zu können, erhöhte die CSS ihre Wertschwankungsrückstellungen um knapp 187 Milliarden Franken.

Ungünstige Entwicklung in der gesamten Branche erwartet

Für das Geschäftsjahr 2021 wird in der gesamten Branche mit Verlusten gerechnet. Die Verluste könnten sich nach Ansicht von Armin Suter 2022 noch erhöhen. Per 1. Januar 2023 könnten die Anpassungen der Prämien bei der CSS das Niveau der letzten vier Jahre stark übersteigen. Der Abbau der Reserven führte 2022 zu einer Senkung der Prämien bei vielen Versicherern.

In den kommenden Jahren rechnet Jodok Wyer, Präsident des Verwaltungsrats der CSS, mit einem Konzentrationsprozess bei den Krankenversicherungen. Auf die kleineren und mittleren Versicherer wird verstärkt Druck ausgeübt.

(fest/pd)

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