Wieder Selbstmordanschlag in Irak: 30 Tote

publiziert: Mittwoch, 12. Okt 2005 / 20:55 Uhr

Bagdad - Drei Tage vor dem Verfassungreferendum hat ein Selbstmordattentäter in Tel Afar mindestens 30 Menschen mit sich in den Tod gerissen. Zudem wurden viele Personen verletzt, wie Bürgermeister Abdulla Nadschim mitteilte.

Anschlagsziel war wieder ein Rekrutierungsbüro. (Bild: Archiv)
Anschlagsziel war wieder ein Rekrutierungsbüro. (Bild: Archiv)
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Der mit einer Sprengstoffweste ausgestatte Attentäter hatte sich vor einem Rekrutierungsbüro der irakischen Armee unter die dort Wartenden gemischt und anschliessend in die Luft gesprengt.

Die El-Kaida-Organisation im Irak bekannte sich zu dem erneuten Selbstmordanschlag. Die Echtheit der im Internet verbreiteten Erklärung konnte zunächst nicht überprüft werden. Am Dienstag waren in derselben Stadt ebenfalls mindestens 30 Menschen bei einem Autobombenanschlag ums Leben gekommen.

Indes soll die Führung des Terrornetzwerks El Kaida dem jordanischen Terrordrahtzieher Abu Mussad el Sarkawi geraten haben, im Irak keine schiitischen Zivilisten mehr zu töten.

«Viele unserer moslemischen Anhänger im einfachen Volk wundern sich über eure Angriffe auf die Schiiten», hiess es in einem Schreiben, das angeblich von El-Kaida-Vize Aiman el Sawahiri stammt. Die US-Regierung machte den Brief, der auf den 9. Juli datiert ist, publik.

«Vernichtungskrieg» schadet Zielen

Der Stellvertreter von El-Kaida-Chef Osama bin Laden erklärt darin, dass die irakischen Schiiten zwar Verräter seien, die sich mit den Amerikanern verbündet hätten, dennoch schadeten Angriffe auf schiitische Moscheen und Zivilisten dem Ziel der «Gotteskrieger», einen islamischen Staat im Irak zu gründen.

Der sunnitische Jordanier El Sarkawi hatte Mitte September den Schiiten im Irak einen «umfassenden Krieg» erklärt. Er warf den Schiiten vor, einen «Vernichtungskrieg» gegen die Sunniten eingeleitet zu haben. El Sarkawis irakische El-Kaida-Gruppe bekannte sich zu zahlreichen Anschlägen.

Im Streit um die irakische Verfassung deutete sich unterdessen eine Annäherung der Volksgruppen im Land an: Die wichtigste sunnitische Gruppierung, die Islamische Partei, rief ihre Anhänger auf, beim Referendum am kommenden Samstag mit Ja zu stimmen. Mehrere kleinere Parteien blieben bei ihrer ablehnenden Haltung.

(bert/sda)

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