Wieder Todesopfer bei Gefechten in Afghanistan

publiziert: Sonntag, 10. Dez 2006 / 14:00 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 10. Dez 2006 / 14:23 Uhr

Kabul - Bei Gefechten in Afghanistan sind am Wochenende mehrere Menschen ums Leben gekommen. Ein NATO-Luftangriff forderte nach Angaben der Polizei vier zivile Todesopfer.

ISAF-Soldaten in Afghanistan.
ISAF-Soldaten in Afghanistan.
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Die NATO habe ein Haus zwischen den Orten Daulat Schah und Alischang, 80 Kilometer östlich von Kabul, bombardiert, in dem sie Taliban-Kämpfer vermutete, sagte Polizeisprecher Abdul Karim Omeriar. Ein weiterer Zivilist sei verletzt worden.

Die internationale Afghanistan-Truppe ISAF wollte lediglich bestätigen, dass es in der Gegend am Samstag einen «Zusammenstoss mit einer kleinen Zahl Aufständischer» gegeben habe. Berichte über zivile Opfer lägen aber nicht vor, sagte ISAF-Sprecher Dominic Whyte. Ende Oktober hatte die ISAF eingeräumt, sie habe bei einem Einsatz im Süden Afghanistans zwölf Zivilisten getötet.

Bei einer Bombenexplosion im Süden Afghanistans kamen zwei Übersetzer der ISAF ums Leben. Die beiden Afghanen seien am Freitag in einem ISAF-Konvoi in der Unruheprovinz Urusgan unterwegs gewesen, als am Strassenrand ein ferngezündeter Sprengsatz explodiert sei, teilte die NATO am Samstag mit. Soldaten seien nicht verletzt worden.

Für ähnliche Anschläge in der Vergangenheit waren radikal-islamische Taliban-Rebellen verantwortlich gemacht worden.

Bei einem weiteren mutmasslichen Taliban-Überfall starben in der westafghanischen Provinz Kunar am späten Freitagabend fünf Mitglieder einer Lehrerfamilie.

Unter den Opfern seien zwei Lehrerinnen, die bereits Morddrohungen erhalten hätten, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Die Familie sei von Taliban bedrängt worden, die verlangt hätten, dass die Lehrerinnen ihren Beruf aufgäben.

Während der Herrschaft der Taliban in Afghanistan war es Frauen verboten, zu arbeiten. Ausserdem durften Mädchen nicht zur Schule gehen. Nach Angaben der Regierung starben zwischen August 2005 und August 2006 etwa 50 Frauen und Mädchen bei mutmasslichen Überfällen der Taliban.

(li/sda)

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