«Winterthur»-Brief für 573'000 Franken versteigert

publiziert: Samstag, 13. Jun 2009 / 18:54 Uhr

Zürich - Keine Anzeichen von Finanzkrise unter Briefmarkensammlern: An der in Zürich zu Ende gegangenen Versteigerung des Auktionshauses Corinphila wurden für einen alten Brief mit «Winterthur»-Marken 573'000 Franken hingeblättert.

Der Brief wurde als «...das beste und bedeutendste Stück klassischer Philatelie der Schweiz» beschrieben.
Der Brief wurde als «...das beste und bedeutendste Stück klassischer Philatelie der Schweiz» beschrieben.
Der Brief mit acht Zweieinhalb-Rappen-Briefmarken war am Nachmittag des 22. April 1850 beim Postamt in Zürich aufgegeben worden. Nach zwei Tagen Beförderung mit der Postkutsche erreichte er Vevey.

Der Brief gelte als eine der bedeutendsten Raritäten der Schweizer Philatelie, teilte Corinphila mit. Der Startpreis an der Auktion betrug 300'000 Franken.

Fünf ungestempelte Exemplare der «Zürich 4» wurden für 406'000 Franken versteigert. Die von der Zürcher Kantonalpost 1843 herausgegebene 4-Rappen-Marke ist die älteste Briefmarke der Schweiz.

Wertvolle Raritäten

Zu den wertvollsten Raritäten an der fünftägigen Auktion gehörte laut Corinphila-Geschäftsführer Karl Louis auch eine senkrecht statt waagrecht geschnittene «Doppelgenf» aus dem Jahre 1843. Sie kam für 161'000 Franken unter den Hammer.

Alle drei «Juwelen aus Papier» wurden von verschiedenen Sammlern erworben. «Das zeige die gute Verfassung des Marktes für seltene klassische Briefmarken», sagte Louis. Viele Kunden legten das Geld in der gegenwärtigen Finanzkrise lieber im Briefmarkenalbum an statt es auf die Bank zu bringen.

Spitzenpreise erzielten auch ausländische Marken. Drei ungestempelte Briefmarken aus Sardinien aus dem Jahre 1853 gingen für 191'200 Franken weg. Die Marken stammen aus einem erst kürzlich in England entdeckten alten Album aus dem Nachlass eines Mitgliedes des Britischen Königshauses.

(smw/sda)

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