Wird Max Mosley als FIA-Präsident abgewählt?

publiziert: Samstag, 20. Jun 2009 / 20:22 Uhr / aktualisiert: Samstag, 20. Jun 2009 / 23:11 Uhr

Der Formel-1-Machtkampf zwischen der Team-Vereinigung FOTA und dem Internationalen Automobilverband FIA ist längst kein Streit um Regeln und Sparmassnahmen mehr, sondern ein Gezerre um persönliche Befindlichkeiten.

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So ist aus dem Zank zwischen FIA und FOTA eine persönliche Fehde zwischen FIA-Präsident Max Mosley (69) und Fiat/Ferrari-Präsident Luca Di Montezemolo (61) geworden. Beide fühlen sich so mächtig, dass sich keiner eine Blösse geben will.

Deshalb hatten Kompromissvorschläge von vornherein kaum eine Chance. So kam es, wie es kommen musste. Weil beide stur auf ihren Standpunkten beharrten, wurde die Formel 1 gegen die Wand gefahren. Die FOTA ist nun drauf und dran eine «Piratenrennserie» zu gründen.

Ferrari im Schussfeld

Und die FIA, allen voran Rechtsanwalt Mosley, will rund um die Uhr Juristen beschäftigen und eine Prozesslawine gegen die «Rebellen» ins Rollen bringen.

Man kündigte an, rechtliche Schritte einzuleiten und legte die Betonung dabei auf Ferrari. Aber auch die anderen Teams sollen nicht ungeschoren davonkommen. Nach Ansicht von Max Mosley würde eine Abspaltung der Teams Ferrari, McLaren-Mercedes, Renault, BMW-Sauber, Toyota, Brawn-GP, Red Bull Racing und Toro Rosso die acht betroffenen Rennställe jeweils zweistellige Millionenbeträge kosten. Vor allem Ferrari müsse nach Ansicht des Briten eine Menge zahlen.

«Es geht um eine Menge Geld»

«Wir werden kommende Woche beginnen, gerichtlich gegen sie vorzugehen. Auch Bernie Ecclestone, als Inhaber der kommerziellen Rechte, wird sie verklagen», erklärte Mosley, «sie werden auf Vertragsbruch und gegen den Verstösse des Wettbewerbsrechts verklagt, da sie ein Kartell gebildet haben.»

Nach Aussage des FIA-Präsidenten gehe es «um massiv viel Geld», vor allem im Falle von Ecclestone: «Die Teams werden ihm alle Geld schulden. Er hat ihnen im Voraus Geld bezahlt. Er wird das Geld also zurück fordern. Im Falle eines Teams (Ferrari) wären dies mehr als 100 Millionen Pfund. In jedem anderen Fall zig Millionen Pfund.»

Die FOTA hofft indes nach wie vor darauf, dass ihre massiven Drohgebärden mit der «Piratenserie» Wirkung zeigen und Mosley vom World Council, dem FIA-Weltrat, am Mittwoch bei der Sitzung in Paris, als Präsident abgewählt wird. Als möglicher Mosley-Nachfolger soll der frühere Ferrari-Renndirektor Jean Todt bereits auf Stimmenfang sein.

Briatore will Ecclestone beerben

Renaults Teamchef Flavio Briatore dagegen will den Machtkampf FIA gegen FOTA dazu nützen, um Nachfolger von «Mister Formel 1», Bernie Ecclestone zu werden. Ecclestone wird im Oktober 79 Jahre alt und ist nach wie vor nicht amtsmüde.

Als CEO und Chefvermarkter führt er sein Lebenswerk jetzt im Auftrag der Formel-1-Rechteinhaberin CVC Capital Partners, einer Investmentfirma. Briatore und Ecclestone gelten als Freunde. Beide haben unter anderem auch in den Londoner Fussballklub Queens Park Rangers investiert. Ob die beiden auch Freunde bleiben, wenn Briatore Ecclestone zu nahe kommt?

(tri/Si)

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