Wissenschafter stellen Forderungen für die Luftreinhaltung

Die Kommission Atmosphärenchemie und Physik (ACP) der Schweizerischen Akademie für Naturwissenschaften rief in Erinnerung, dass neben Haushalten und Industrie der Strassenverkehr zu mehr als einem Drittel zu den schweizerischen C02-Emmissionen beiträgt, dem wichtigsten Treibhausgas.

Die Ziele der Lufthygienepolitik seien keineswegs erreicht. Es brauche eine Sicht, die sich nicht nur auf eine verstärkte Reduktion von C02 konzentriere, sondern auch auf die übrigen Emissionen im Strassenverkehr. Die Luftqualität (Partikel, Stickstoffdioxid, Ozon) sei nach wie vor ungenügend.

So ergaben Messungen, dass sich die Stickoxidemissionen der dieselbetriebenen Lastwagen seit Beginn der 90er Jahren kaum verändert haben. Auch sie hätten einen grossen Einfluss auf die Luftqualität, wie Messungen während der Gotthardtunnelsperrung bewiesen hätten.

C02 und Russ müsse man gleich ernst nehmen. Die Technologien zur Reduktion der Umweltschäden stünden bereit, sagte Urs Baltensperger vom Paul Scherrer Institut, Präsident der ACP.

Die Wissenschafter fordern eine verbindliche Einführung der heute bereits verfügbaren Denox-Technologie bei Lastwagen, eines neuen Motorenkonzepts. Zudem fordern sie die raschmöglichste vollständige Einführung von Partikelfiltern bei sämtlichen neu immatrikulierten Dieselfahrzeugen.

Partikelfilter reduzierten stark die lungengängigen Russpartikel, was der Gesundheit der Menschen und dem Klima gleichermassen zu Gute komme. Bevor nicht saubere Dieselfahrzeuge im Verkehr seien, dürfe man den Dieseltreibstoff nicht verbilligen.

(bert/sda)