«Wunderbahn» für Rekorde

Top-Zeiten oder gar Weltrekorde bei den WM würden die Leistung von Chefentwickler Kiyoshi Moriishi von der japanischen Firma Okuen-Tout-Cas Co., Ltd. (oku) krönen.

Das Innovative an der Kunststoffbahn im Nagai-Stadion sind mehrere Schichten mit unterschiedlicher Struktur: unten eine weiche, die das Verletzungsrisiko minimiert, darüber eine harte Schicht, die für den Abdruck sorgt und obendrauf noch eine hauchdünne weiche Schicht, die ein wenig federt.

Ein solches Kunststoff-Oval mit neun Laufbahnen gibt es bisher nur in Osaka. Den Ingenieuren kam es aber nicht nur auf die Geschwindigkeit an. «Feel Cool» nannten sie die wie ein Lack aufgetragene dünne Oberschicht, mit der die abgestrahlte Hitze spürbar reduziert wird.

«Unsere Tests haben gezeigt, dass die Oberflächentemperatur von 60 auf 46 Grad Celsius verringert wird», erklärte Moriishi. «Die Bahn ist nicht nur schnell, sie verhindert auch Verletzungen und Hitzestau.»

Wariner positiv eingestellt

400-m-Olympiasieger Jeremy Wariner (USA) war Anfang Mai einer der ersten «Test-Sieger». Nach seiner Stadionrunde in starken 44,02 Sekunden war der grosse WM-Favorit vom coolen Belag angetan.

Der Schweizer Hürdensprinter Andreas Kundert beurteilte die Bahn als «hart, aber nicht sehr griffig, wie ein wenig geliert an der Oberfläche. Es braucht eine Umstellung gegenüber den europäischen Bahnen.»

Hart, «aber nicht unsympathisch», fand 200-m-Läufer Marco Cribari den Laufboden. Ihm gefällt vor allem der schöne, runde Kurvenradius der Anlage im Nagai-Stadion. Beide Schweizer rechnen generell mit guten Ergebnissen auf den kurzen Distanzen.

(smw/Si)