Zahl der Schimpansen sinkt dramatisch

publiziert: Mittwoch, 15. Okt 2008 / 00:55 Uhr

Leipzig - Wegen Waldrodungen und Wilderern sinkt die Zahl der Schimpansen an der Elfenbeinküste dramatisch. In den letzten 17 Jahren ist die Population der Menschenaffen in der westafrikanischen Region um 90 Prozent eingebrochen.

Der Schimpanse ist der nächste Verwandte des Menschen
Der Schimpanse ist der nächste Verwandte des Menschen
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1950 wurde die Zahl der Schimpansen an der Elfenbeinküste noch auf 100 000 geschätzt und 1990 wurden etwa 8000 bis 12'000 Tiere gezählt. Nun entdeckten Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig gerade noch 1000 Tiere, wie sie im Fachjournal «Current Biology» berichten.

«An der Elfenbeinküste sind nur noch drei bis vier Prozent des Waldes da, die Population ist deshalb zusammengebrochen», sagte der Wissenschaftler Hjalmar Kühl. Es sei anzunehmen, dass es in anderen Ländern ähnlich aussehe.

Ursprünglich wollten die Leipziger Anthropologen in der westafrikanischen Region erkunden, welche Faktoren das Vorkommen von Schimpansen begünstigen. «Wir haben aber so gut wie keine Tiere mehr gefunden und deshalb die Zählung gestartet», sagte Kühl. In vielen Regionen gebe es überhaupt keine Schimpansen mehr.

Letzte Schimpansen-Hochburg

Die letzte Schimpansen-Hochburg an der Elfenbeinküste ist der Tai Nationalpark, in dem der Artenschutz mit internationalen Geldern unterstützt wird. Allerdings wird die Finanzierung laut den Forschern im Jahr 2010 auslaufen: «Dies könnte katastrophale Konsequenzen für die dortige Population haben.»

Sobald die externe Finanzierung nämlich unterbrochen wird, sind auch Schimpansen in Schutzgebieten bedroht, wie die Forscher festgestellt haben: Der Marahoué-Nationalpark etwa wurde - nur wenige Jahre nachdem internationale Artenschutzprogramme wegen politischer Unruhen auf Eis gelegt wurden - von Farmern in Beschlag genommen. Der Grossteil seiner Tierwelt ist nun verschwunden.

Der Schimpanse ist der nächste Verwandte des Menschen. Laut einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie aus dem Jahr 2004 beträgt der Unterschied beim Erbgut nur 1,2 Prozent.

(ht/sda)

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