Grossdemonstrationen in Ägypten gegen Machtausweitung Mursis
Zehntausende gegen Machtausweitung Mursis
publiziert: Montag, 26. Nov 2012 / 18:15 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 27. Nov 2012 / 18:16 Uhr
Mohammed Mursi.
Kairo - Die Wut der Strasse schlägt den regierenden Islamisten in Ägypten jetzt mit voller Wucht entgegen. Zehntausende Gegner von Präsident Mohammed Mursi protestierten am Dienstag in Kairo gegen seine umstrittene Verfassungserklärung.
In der Hafenstadt Alexandria kam es zu Schlägereien zwischen Islamisten und Demonstranten. In Kairo starb nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein junger Mann, als die Polizei mit Tränengas auf eine Gruppe von Jugendlichen feuerte.
Auch in Al-Arisch, Bani Sueif und Suez protestierten Menschen gegen Mursis Erklärung, mit der er sich selbst und das von Islamisten dominierte Verfassungskomitee vor dem Zugriff der Justiz schützen will. Die Muslimbrüder und die Salafisten sagten eine Solidaritäts-Kundgebung für Mursi kurzfristig ab, "um Blutvergiessen zu verhindern".
Unzufriedene Revolutionäre
Auf dem Tahrir-Platz in der Kairoer Innenstadt versammelten sich tausende Ägypter, die Transparente mit Sprüchen wie "Die Muslimbruderschaft hat die Revolution gestohlen" in den Händen hielten. Mursi steht den Muslimbrüdern nahe.
Die Gegner des Präsidenten zelten seit fünf Tagen auf dem Platz. Sie wollen erst abziehen, wenn Mursi die Dekrete zu seiner Machtausdehnung zurückgenommen hat.
Bereits vor dem Beginn der Grossdemonstration war es in Kairo zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gekommen. In der Nähe der US-Botschaft unweit des Tahrir-Platzes warfen die jungen Demonstranten Steine auf Beamte, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein.
Der Tahrir-Platz ist von hoher symbolischer Bedeutung. Hier nahmen die Proteste ihren Anfang, die zum Sturz des autokratisch regierenden früheren Präsidenten Husni Mubarak und zur Wahl Mursis zu seinem Nachfolger geführt hatten.
Mursi bleibt hart
Mursi will derweil trotz des Widerstandes der Opposition und der Justiz nicht von seiner umstrittenen Verfassungserklärung abrücken. Das hatte sein Sprecher, Jassir Ali, am Montagabend nach einer Zusammenkunft des islamistischen Präsidenten mit Vertretern des Obersten Richterrates mitgeteilt.
Aus Protest gegen die Entmachtung der Justiz durch den Präsidenten erschienen am Dienstag Zahlreiche Richter zum dritten Mal in Folge nicht zur Arbeit. Auch viele Anwälte und Journalisten schlossen sich den Protesten auf dem Tahrir-Platz an.
In der 18-Millionen-Stadt gab es am Dienstag ungewöhnlich wenig Verkehr, viele Geschäfte und Behörden hatten in Erwartung möglicher Auseinandersetzungen früher geschlossen. Wegen der Unruhen sagten zudem mehrere Reiseveranstalter Ausflüge in die ägyptische Hauptstadt ab.
Hunderte Festnahmen
Während der seit einer Woche andauernden Proteste in Kairo hat die ägyptische Polizei 348 Menschen festgenommen. 109 von ihnen wurden in Untersuchungshaft genommen. Das berichtete der Polizeigeneral Osama al-Saghir am Dienstag.
In den Reihen der Polizei, die teilweise mit Steinen beworfen wurde, gab es demnach seit Montag vergangener Woche 216 Verletzte. Gewalttätige Demonstranten hätten 22 Fahrzeuge der Polizei zerstört.
Die Demonstrationen hatten sich Anfang vergangener Woche zunächst gegen das Innenministerium gerichtet. Nachdem Präsident Mursi am Donnerstagabend seine Verfassungserklärung verkünden liess, war die Protestwelle deutlich angeschwollen.
Auch in Al-Arisch, Bani Sueif und Suez protestierten Menschen gegen Mursis Erklärung, mit der er sich selbst und das von Islamisten dominierte Verfassungskomitee vor dem Zugriff der Justiz schützen will. Die Muslimbrüder und die Salafisten sagten eine Solidaritäts-Kundgebung für Mursi kurzfristig ab, "um Blutvergiessen zu verhindern".
Unzufriedene Revolutionäre
Auf dem Tahrir-Platz in der Kairoer Innenstadt versammelten sich tausende Ägypter, die Transparente mit Sprüchen wie "Die Muslimbruderschaft hat die Revolution gestohlen" in den Händen hielten. Mursi steht den Muslimbrüdern nahe.
Die Gegner des Präsidenten zelten seit fünf Tagen auf dem Platz. Sie wollen erst abziehen, wenn Mursi die Dekrete zu seiner Machtausdehnung zurückgenommen hat.
Bereits vor dem Beginn der Grossdemonstration war es in Kairo zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gekommen. In der Nähe der US-Botschaft unweit des Tahrir-Platzes warfen die jungen Demonstranten Steine auf Beamte, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein.
Der Tahrir-Platz ist von hoher symbolischer Bedeutung. Hier nahmen die Proteste ihren Anfang, die zum Sturz des autokratisch regierenden früheren Präsidenten Husni Mubarak und zur Wahl Mursis zu seinem Nachfolger geführt hatten.
Mursi bleibt hart
Mursi will derweil trotz des Widerstandes der Opposition und der Justiz nicht von seiner umstrittenen Verfassungserklärung abrücken. Das hatte sein Sprecher, Jassir Ali, am Montagabend nach einer Zusammenkunft des islamistischen Präsidenten mit Vertretern des Obersten Richterrates mitgeteilt.
Aus Protest gegen die Entmachtung der Justiz durch den Präsidenten erschienen am Dienstag Zahlreiche Richter zum dritten Mal in Folge nicht zur Arbeit. Auch viele Anwälte und Journalisten schlossen sich den Protesten auf dem Tahrir-Platz an.
In der 18-Millionen-Stadt gab es am Dienstag ungewöhnlich wenig Verkehr, viele Geschäfte und Behörden hatten in Erwartung möglicher Auseinandersetzungen früher geschlossen. Wegen der Unruhen sagten zudem mehrere Reiseveranstalter Ausflüge in die ägyptische Hauptstadt ab.
Hunderte Festnahmen
Während der seit einer Woche andauernden Proteste in Kairo hat die ägyptische Polizei 348 Menschen festgenommen. 109 von ihnen wurden in Untersuchungshaft genommen. Das berichtete der Polizeigeneral Osama al-Saghir am Dienstag.
In den Reihen der Polizei, die teilweise mit Steinen beworfen wurde, gab es demnach seit Montag vergangener Woche 216 Verletzte. Gewalttätige Demonstranten hätten 22 Fahrzeuge der Polizei zerstört.
Die Demonstrationen hatten sich Anfang vergangener Woche zunächst gegen das Innenministerium gerichtet. Nachdem Präsident Mursi am Donnerstagabend seine Verfassungserklärung verkünden liess, war die Protestwelle deutlich angeschwollen.
(fest/sda)
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Dienstag, 27. November 2012 12:49 Uhr
Klartext !
"Dagegen sagten die Islamisten ihre Kundgebungen ab, um gewaltsame Zusammenstösse zu vermeiden." ...nette Verharmlosung.
Islamisten,... sagt es doch endlich klipp und klar in eigenen Worten! Etwa so: "Mursi läßt sein Militär auf unbewaffnete Zivilisten los, um Schlimmeres zu vermeiden!"
Dann, Islamisten, sind ihr in der Tat verrückt.
Peinlich, peinlicher, Islamisten.
Islamisten,... sagt es doch endlich klipp und klar in eigenen Worten! Etwa so: "Mursi läßt sein Militär auf unbewaffnete Zivilisten los, um Schlimmeres zu vermeiden!"
Dann, Islamisten, sind ihr in der Tat verrückt.
Peinlich, peinlicher, Islamisten.
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