Wende im Fall Strauss-Kahn
Zimmermädchen geht in die Offensive
publiziert: Donnerstag, 28. Jul 2011 / 08:23 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 28. Jul 2011 / 22:33 Uhr

New York - Das Zimmermädchen, das Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn der versuchten Vergewaltigung beschuldigt, will den Fall «für alle Frauen der Welt» durchziehen. Ihr Verteidiger will «in Kürze» eine Zivilklage gegen Strauss-Kahn einreichen.

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Bei ihrer ersten Medienkonferenz sagte Nafissatou Diallo am Donnerstag in New York, sie habe ihrer Tochter versprochen, stark zu sein. «Stark für alle Frauen auf der Welt.»

«Wir sind die letzten zwei Monate durch eine harte Zeit gegangen», sagte Diallo über sich und ihre Tochter. «Wir weinen jeden Tag. Wir können nicht schlafen.» Sie versicherte, vieles, was über sie gesagt wurde, sei nicht wahr. Deshalb sei sie in die Öffentlichkeit gegangen.

«Was mir passiert ist, soll keiner Frau auf der ganzen Welt passieren», sagte Diallo in ihrer kurzen Ansprache. Sie wiederholte ihre Anschuldigungen aber nicht im Detail. Gesicht und Name Diallos waren erst am Wochenende bekanntgeworden, als sie sich in langen Interviews zum ersten Mal in der Öffentlichkeit zeigte.

Unterstützung für Diallo

Darin sagte sie auch, dass Strauss-Kahn sie nackt angegriffen und zum Oralsex gezwungen haben soll. «Ich will ihn im Gefängnis sehen», sagte sie. «Gott möge ihn strafen.»

Die Medienkonferenz in einem überfüllten Kirchenzentrum wurde von der afrikanischen Gemeinde und Unterstützern Diallos organisiert. Sie würden «unsere Schwester» bis zum Ende unterstützen.

Strauss-Kahn war vor einem knappen Monat nach sieben Wochen unter Arrest wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Allerdings darf er die USA nicht verlassen.

Übersetzungsfehler

Ein Richter hatte ihn freigelassen und die Millionenkaution aufgehoben, weil die Staatsanwaltschaft selbst Zweifel an ihrer wichtigsten Zeugin öffentlich gemacht hatte. So soll sie einem in Haft sitzenden Freund am Telefon vorgeschlagen haben, Geld aus der Sache zu schlagen.

Diallos Anwalt Kenneth Thompson sagte jetzt, die Indizien gegen seine Mandantin beruhten auf Übersetzungsfehlern aus einem seltenen westafrikanischen Dialekt. Nicht sie habe den Vorschlag gemacht, sondern der Mann. Diallo habe nicht, wie von den Ermittlern behauptet gesagt: «Er hat eine Menge Geld. Ich weiss, was ich tue.»

Stattdessen habe sie auf die Macht des Franzosen hinweisen wollen und gesagt, er sei «mächtig und reich». Der nächste Richtertermin für Strauss-Kahn ist am 23. August in Manhattan.

(bg/sda)

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