Zukunft der Schweizer Armee

Zivile Behörden sollen vermehrt unterstützt werden

publiziert: Freitag, 26. Apr 2013 / 11:23 Uhr / aktualisiert: Freitag, 26. Apr 2013 / 12:38 Uhr
Eine Reihe von Sparmassnahmen bei der Schweizer Armee.
Eine Reihe von Sparmassnahmen bei der Schweizer Armee.

Bern - Die Schweizer Armee steht vor einem weiteren einschneidenden Umbau. Der Bestand soll auf 100'000 Mann halbiert werden, wie das Verteidigungsdepartement VBS zu einem Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung» bestätigte. Vorgesehen ist auch ein einschneidendes Sparprogramm.

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Alle Armeeangehörigen sollen gemäss dem Bericht wieder eine ganze Rekrutenschule von 18 statt 21 Wochen absolvieren. Grundsätzlich soll jeder Soldat sechs Wiederholungskurse zu je 13 Tagen leisten. Die Dienstpflicht für Soldaten wird von 260 auf 225 Tage reduziert. Der Sollbestand beträgt noch 100'000 Armeeangehörige, die Reserve soll abgeschafft werden.

Ändern wird auch die Doktrin: "Die Unterstützung der zivilen Behörden wird auf absehbare Zeit hinaus im Zentrum der von der Armee zu erbringenden Leistungen stehen", zitiert die "NZZ" den Bericht. Deshalb seien überzeugende Antworten auf Bedrohungsszenarien zu entwerfen, die "nicht sicherheitspolitischen Denkmustern entsprechen".

Die im VBS erarbeitete Neukonzeption der künftigen Armee basiert auf einem jährlichen Kostenrahmen von 4,7 Milliarden Franken. Angesichts der verfügbaren Mittel seien "grosse Einschnitte unausweichlich".

Reihe von Sparmassnahmen

Laut dem Bericht des Projekts "Weiterentwicklung der Armee" (WEA) muss auf mehrere Militärflugplätze und auf die gesamte Kampfinfrastruktur wie Sperrstellen und Festungsartillerie verzichtet werden. Darüber hinaus soll die Zahl der Führungsanlagen, der Luftwaffen-Nachrichtenzentralen und der sonstigen Schutzbauten massiv reduziert werden. Bis zu einem Dutzend Waffenplätze, ein Rekrutierungszentrum, das Gros der unterirdischen Material- und Munitionsdepots, Militärspitäler sowie Übungs- und Schiessplätze müssten gemäss dem VBS-Szenario geschlossen werden.

Aus Spargründen sollen auch mehrere Grosssysteme ausser Dienst gestellt werden. Genannt werden in dem vom VBS bestätigten Zeitungsbericht das Fliegerabwehrsystem Rapier, das Fliegerradarsystem Taflir und die Panzerjäger. Unklar ist die Zukunft der Artillerie und der Panzertruppen. Es sei anzunehmen, dass "in Zukunft mobilere, flexiblere und leichtere Waffensysteme effizienter sind". Für rund ein Drittel der Armee soll zudem keine Korpsausrüstung beschafft werden.

Details der Streichliste noch nicht bekannt

Bundespräsident und Verteidigungsminister Ueli Maurer ist sich bewusst, dass die angekündigte Schliessung von Waffenplätzen, Logistikeinrichtungen und Militärflugplätzen regionalpolitischen Zündstoff enthalte. "Eine verbindliche Streichliste existiert erst in einzelnen Köpfen", wird er im Bericht zitiert. Erst in der Botschaft ans Parlament würden die betroffenen Standorte benannt.

Falls das Schweizer Volk die voraussichtlich im September zur Abstimmung gelangende GSoA-Initiative über die Abschaffung der Wehrpflicht annehme, wäre die erarbeitete Konzeption zur Weiterentwicklung der Armee Makulatur, sagte Maurer weiter. Mit einer freiwilligen Miliz seien die heute von der Armee geforderten Leistungen unmöglich zu erfüllen.

(bg/sda)

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Nein nein
nicht abschaffen, modernisieren. Und genau das macht das VBS jetzt hoffentlich. Er scheint wenigstens die Lust an der Arbeit gefunden zu haben. Sie wissen ja wie das ist, wenn der Chef keinen Bock hat, läufts nicht. Aber auch bei diesem Thema ist bei mir das Interesse relativ gering. Ich habe meine Zeit abgesessen.
Der einzige,
..der seine Arbeit wirklich macht unter diesen 7, ist BP Maurer.

Wenn Sie natürlich "seine Arbeit" darauf reduzieren, die Armee schrittweise abzuschaffen, dann verstehe ich Ihren Beitrag;-)

Daneben haben wir ja vor allem Falsch- und Klavierspielerinnen, wobei die Rangliste im "hauszumteufel"-Rennen stets Kopf an Kopf verlief, unterdessen aber ganz klar vom Flügel abgehängt wurde; mit grossem Abstand.
Seit neustem sieht ihre Haarpracht ja aus wie ein Beret. Sie würde sicher nicht auffallen, wenn sie sich beim AV in der vordersten Reihe einer Kompanie Feldmusiker einreihte...
Geht doch
Vielleicht fängt er mal an seine Arbeit zu machen..
.
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