Zorn der Muslime wird immer grösser

publiziert: Samstag, 16. Sep 2006 / 10:51 Uhr

Islamabad - Im Streit um die Äusserungen von Papst Benedikt XVI. zum Islam haben die Regierungen mehrerer muslimischer Länder eine persönliche Entschuldigung gefordert.

Grossscheich Mohammed Sajjed Tantawi.
Grossscheich Mohammed Sajjed Tantawi.
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Der Papst müsse seine Äusserungen zurücknehmen und sich entschuldigen, sagte der malaysische Ministerpräsident Abdullah Badawi nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Bernama. «Der Papst darf das Ausmass der Empörung, die er verursacht hat, nicht unterschätzen.» Die «volle Verantwortung» für die Lage liege beim Vatikan.

Badawi warf dem Papst vor, mit seinen Äusserungen «die Saat der Zwietracht» gesät zu haben, «was dem Dialog der Religionen nicht förderlich ist».

Auch die sechs im Golf-Kooperationsrat (GCC) vertretenen Öl- Monarchien am Persischen Golf forderten eine Entschuldigung des Papstes. Vom Papst werde nun eine «klare und offene Entschuldigung» erwartet «für die schädlichen Irreführungen in seiner Rede und für seinen Angriff auf den Islam und dessen Propheten», hiess es in einer Erklärung, die der Rat am Freitagabend in Riad vorlegte.

«Eine blosse Klarstellung reicht nicht aus», heisst es in dem Text. Benedikts Äusserungen förderten «den religiösen Fanatismus und die Feindseligkeit zwischen den Religionen». Dem GCC gehören neben Saudi- Arabien auch Kuwait, Bahrain, Katar, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate an.

Der im sunnitischen Islam als oberste religiöse Autorität anerkannte Grossscheich der Al-Azhar-Universität in Kairo hat Papst Johannes Paul XVI. «Unkenntnis des Islams» vorgeworfen.

Zorn von mehr als 1,3 Milliarden Muslimen geweckt

Mit seinen Äusserungen über das Verhältnis von Gewalt und islamischer Religion habe der Papst «den Zorn von mehr als 1,3 Milliarden Muslimen in der ganzen Welt geweckt», heisst es in einer Erklärung von Grossscheich Mohammed Sajjed Tantawi, die am Samstag über die ägyptische Nachrichtenagentur MENA verbreitet wurde.

Er selbst sei «entrüstet» über Benedikts Äusserungen, schrieb der renommierte Religionsgelehrte. Dem «Dialog der Religionen und Zivilisationen» habe der Papst keinen guten Dienst erwiesen.

(li/sda)

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