Zu Generalstreik aufgerufen

publiziert: Mittwoch, 15. Mrz 2006 / 12:28 Uhr

Jerusalem - Einen Tag nach den Ausschreitungen in den Palästinensergebieten ist die israelische Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Der UNO- Sicherheitsrat hat alle Beteiligten zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. (Archivbild)
Der UNO- Sicherheitsrat hat alle Beteiligten zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. (Archivbild)
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Aus Protest haben Palästinensergruppen zu einem Generalstreik in den Autonomiegebieten aufgerufen. «Die PFLP wird nicht mit gefesselten Händen die Verschleppung des Genossen Saadat hinnehmen», sagte Kajed el Ghul, ein Anführer der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) im Gazastreifen.

Nach Angaben von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP blieben zahlreiche Geschäfte und Schulen im Gazastreifen und im Westjordanland geschlossen.

Keine Wahlkampfaktion

Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas wies derweil Vorwürfe zurück, bei dem Militäreinsatz in Jericho habe es sich um eine Wahlkampfaktion gehandelt. Israel habe keine andere Wahl gehabt, sagte Mofas im israelischen Radio. Laut dem israelischen Radio befürchtete Israel, dass Saadat von den Palästinensern freigelassen werden könnte.

Aus Furcht vor Anschlägen sei die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden, teilte Polizeisprecher Miki Rosenfeld mit. In allen «sensiblen Bereichen» seien tausende zusätzliche Sicherheitskräfte im Einsatz.

Nach Informationen des israelischen Radios wurde auch die Bewachung ausländischer Vertretungen verstärkt, vor allem der USA und Grossbritanniens.

Israelische Soldaten hatten gestern das Gefängnis in Jericho im Westjordanland gestürmt, um zu verhindern, dass der palästinensische Extremistenchef Ahmed Saadat und fünf weitere radikale Palästinenser auf freien Fuss gesetzt werden.

Mord-Vorwurf

Saadat wird für die Ermordung des israelischen Tourismusministers Rechavam Zeevi vor fünf Jahren verantwortlich gemacht. Nach einer internationalen Vereinbarung standen Saadat und seine Mithäftlinge unter britisch-amerikanischer Bewachung.

Wütende Palästinenser griffen daraufhin westliche Einrichtungen an und entführten eine Reihe von Ausländern, von denen sie einige später wieder freiliessen. Ein am Nachmittag entführter IKRK- Delgierter war am Abend freigelassen worden.

UNO-Sicherheitsrat mit Appell

Angesichts der Unruhen in den Palästinensergebieten hat der UNO-Sicherheitsrat alle Beteiligten zu einem Ende der Gewalt aufgerufen.

In einer Presseerklärung appellierte der amtierende Ratspräsident Cesar Mayoral an alle Seiten, Zurückhaltung zu üben und die Ruhe wiederherzustellen. Eine Presseerklärung ist rangmässig die niedrigste Form einer Stellungnahme Rates.

Europareise abgesagt

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas brach seine Europareise ab und kehrte in die Palästinensergebiete zurück. Ein für heute geplanter Besuch im Europaparlament in Strassburg sagte er ab.

Auch in der Nacht gingen die Unruhen weiter. In Bethlehem im Westjordanland stürmten 200 Bewaffnete das Gefängnis und befreiten acht Häftlinge. Laut Sicherheitskräften handelte es sich in der Mehrzahl um Mitglieder der El-Aksa-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Fatah von Abbas.

(fest/sda)

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