Zuchthaus für Versicherungsbetrüger

publiziert: Mittwoch, 17. Mai 2006 / 21:50 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 17. Mai 2006 / 22:08 Uhr

Basel - In einem mehrtägigen Prozess um Versicherungsbetrug mit Auffahrunfällen hat das Basler Strafgericht die Urteile gesprochen. Der Hauptangeklagte muss für vier Jahre ins Zuchthaus.

Einen grossen Teil der Versicherungsbetrugsfälle hat der Angeklagte zugegeben.
Einen grossen Teil der Versicherungsbetrugsfälle hat der Angeklagte zugegeben.
Der 32-jährige Italiener wurde wegen mehrfachen gewerbsmässigen Betrugs und weiterer Delikte verurteilt. Das Gericht sprach zudem eine unbedingte Landesverweisung von zehn Jahren aus. Die rund 30 weiteren Angeklagte kamen mit bedingten Freiheitsstrafen von eineinhalb bis 18 Monaten davon.

Das Gericht folgte mit diesem Urteil weitgehend den Anträgen des Staatsanwalts. Die Verteidigung hatte für den Hauptangeklagen auf Freispruch in einem Anklagepunkt und ein Strafmass von 18 Monaten bedingt plädiert.

Vorgeteuschtes Schleudertrauma

Im Gegensatz dazu ging das Gericht aber davon aus, dass der Italiener das Schleudertrauma, an dem er nach seinen Aussagen heute noch leidet, weitgehend vorgetäuscht hat. Deshalb habe er zu Unrecht Versicherungsleistungen bezogen.

Aus Sicht des Gerichts bestanden sechs Wochen nach dem Unfall im Oktober 1997 die vom Angeklagten geltend gemachten Beschwerden nicht mehr. Indem er Ärzte und damit Versicherungen hinters Licht geführt habe, habe er Zahlungen von 250 000 Franken zu Unrecht bezogen.

Geschichte «stinkt zum Himmel»

Auf weitere 250 000 Franken bezifferte das Gericht den durch 38 fingierte oder inszenierte Autounfälle verursachten Schaden bei verschiedenen Versicherungen. In einzelnen Punkten erfolgte Freispruch - in einem Fall trotz des Eindrucks des Gerichts, dass die Geschichte zum Himmel stinke, wie es der Gerichtspräsident formulierte.

Der Hauptangeklagte ist in Deutschland geboren, in Sizilien aufgewachsen und mit 17 Jahren in die Schweiz gekommen. Einen grossen Teil der Versicherungsbetrugsfälle durch fingierte oder inszenierte Autounfälle hat er zugegeben. Die meisten der übrigen Beteiligten waren Landsleute des Angeklagten. Ein Teil der angeblichen Unfälle fand in Italien statt.

(bert/sda)

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