Zürcher Bibel nach 76 Jahren neu erschienen

publiziert: Mittwoch, 20. Jun 2007 / 14:14 Uhr

Zürich - Die neue Zürcher Bibel ist nach 23 Jahren Übersetzungsarbeit vollendet. Im Rahmen einer feierlichen Vernissage im Grossmünster wird sie am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellt. Zunächst wurden die Medien informiert.

Eine Übersetzung in die Alltagssprache würde dem Bibel-Urtext nicht gerecht, so ein Germanist.
Eine Übersetzung in die Alltagssprache würde dem Bibel-Urtext nicht gerecht, so ein Germanist.
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Die aktuelle Übersetzung ersetzt den «Klassiker» aus dem Jahr 1931. Eine besondere Herausforderung war, die Texte zwar zeitgemäss zu übersetzen, sie aber nicht zu verfälschen und ihre Eigenart als Dokumente einer längst vergangenen Zeit zu erhalten.

Ziel sei nicht gewesen, die Bibel in heutige Alltagssprache zu übersetzen, betonte der an der Übersetzung beteiligte Germanist Johannes Anderegg. Dies hätte den Urtexten nicht entsprochen, die «kultische, ganz artifizielle Texte» waren.

Unzeitgemässe Ausdrücke

Korrigiert wurden Wendungen, die heute missverständlich wären sowie unzeitgemässe Ausdrücke aus früheren Übersetzungen. So spricht die neue Bibel beispielsweise nicht mehr von einem «entehrten Weib», sondern unmissverständlich von einer «vergewaltigten Frau».

Insgesamt habe man versucht, «die Genauigkeit des Gedankens mit der Eleganz der Sprache zu verbinden», sagte Mitübersetzer Herbert Kohler. Möglichst sparsam blieb man mit Interpretationen, wie Kirchenratspräsident Ruedi Reich sagte: Wo im Urtext eine Auslegung offen blieb, liess man dies so.

Schriftbilder von Samuel Buri

Die neue Bibel erscheint in verschiedenen Ausgaben, darunter eine Kunstbibel mit Schriftbildern des Schweizer Künstlers Samuel Buri. Zu jedem biblischen Buch gibt es eine Einleitung mit grundlegenden Informationen zu den geschichtlichen, theologischen und literarischen Hintergründen. Dazu kommt jeweils ein Glossar zu wichtigen Begriffen und Stichwörtern.

Den Auftrag zur Übersetzung gab die evangelisch-reformierte Synode des Kantons Zürich, das Kirchenparlament, im Jahr 1984, dem 500. Geburtsjahr von Reformator Huldrych Zwingli.

Zwingli vor Luther

Von ihm stammte die erste deutschsprachige Bibelübersetzung aus dem Jahr 1531 (Luthers Übersetzung erschien erst 1545). Seither erschien laut Reich etwa alle hundert Jahre eine neue Zürcher Bibel.

(ht/sda)

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