Zürcher Forscher entwickeln wasserabweisendsten Stoff

publiziert: Dienstag, 9. Dez 2008 / 12:58 Uhr

Zürich - Forscher der Universität Zürich haben ein Textil entwickelt, das Wasser besser abweist als alle anderen Materialen auf der Welt. Es könnte zum Beispiel für die Herstellung von Schwimmanzügen oder für den Schutz von Fassaden verwendet werden.

Das Material kann ausserdem noch relativ günstig hergestellt werden. (Archivbild)
Das Material kann ausserdem noch relativ günstig hergestellt werden. (Archivbild)
Für die Herstellung des wasserabweisenden Gewebes verwendeten die Forscher um Stefan Seeger winzige Nanoteilchen, wie die Universität Zürich am Dienstag mitteilte. Sie beschichteten Polyesterstoff mit Milliarden von Nanofilamenten aus Silikon.

Die Nano-Beschichtung bilde zwischen sich und dem Textil eine hauchdünne Luftschicht, sagte Seeger auf Anfrage. Darauf prallendes Wasser komme also gar nicht mit dem Textil in Kontakt. In Tests sei das Material während dreier Monate unter Wasser gehalten worden und trotzdem trocken geblieben.

Wasser fällt einfach runter

Die Wirkung des neuartigen Materials ist laut Seeger auch von blossem Auge von jener herkömmlicher Textilien zu unterscheiden. «Kommt ein Wassertropf darauf, fällt er einfach runter», sagte er. Wie die Forscher im Fachmagazin «Advanced Functional Materials» berichteten, ist das Textil das Material mit den weltweit wasserabweisendsten Eigenschaften.

Laut den Forschern könnte das Material für verschiedene Anwendungen benutzt werden. Ein grosses Potenzial sehen sie für die Herstellung wasserabweisender Sportbekleidung wie Schwimmanzüge. Auch für die Abdeckung von Flachdächern oder die Imprägnierung von Holz und Fassaden könnte sich das Gewebe eignen.

Laut Seeger haben auch grosse Modelabels bereits ihr Interesse angemeldet. Ein weiterer Vorteil des neuen Materials sei nämlich, dass es günstig hergestellt werden könne: Erstens brauche es nur geringe Mengen, und zweitens falle das Ausgangsmaterial in der Industrie zum Teil als Abfallprodukt an.

(fest/sda)

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