Zürcher Jahrhundert-Postraub: Bedingte Strafen für zwei Hehler

Weil die Angeklagten ein Geständnis abgelegt hatten, sprach das Zürcher Bezirksgericht am Mittwoch niedrigere Strafen aus, als es die Anklage verlangt hatte. Gemäss Bezirksanwaltschaft hätten der 28-jährige Pizza-Kurier und sein vier Jahre jüngerer Komplize Gefängnisstrafen von je 15 Monaten bedingt erhalten sollen.

Kurz nach dem Raub auf die Zürcher Fraumünsterpost im September 1997 hatten die beiden in Zürich lebenden Italiener einen Auftrag erhalten: Sie sollten aus einer Wohnung in Tagelswangen ZH rund 2 Millionen der Beute von insgesamt 53,1 Millionen Franken holen.

Teil der Beute in Bordell verprasst

Von den 2 Millionen verprassten die Hobby-Ganoven mehrere tausend Franken bei Bordellbesuchen. Der plötzliche Reichtum nahm ein Ende, als echte Gangster aus Kalabrien auftauchten. Die Hehler übergaben das Geld, nachdem sie mit Waffen bedroht worden waren.

Als die Polizei die beiden Hehler aus Zürich im Juli 2000 erwischte, gaben diese sogleich die ganze Geschichte zu. Ein pikantes Detail ist, dass der jüngere der beiden Angeklagten seit Sommer 1999 als Briefträger bei der Zürcher Post arbeitet.

(kil/sda)