Zürcher Kantonspolizei erschiesst Posträuber

publiziert: Freitag, 4. Okt 2002 / 13:20 Uhr / aktualisiert: Freitag, 4. Okt 2002 / 17:29 Uhr

Henggart - Ein Zürcher Kantonspolizist hat am Freitagmorgen einen Räuber erschossen. Dieser hatte zuvor versucht, die Poststelle in Henggart zu überfallen.

Die Zürcher Polizei im Einsatz.
Die Zürcher Polizei im Einsatz.
Der Mann flüchtete, nachdem es Mitarbeitenden der Post gelungen war, den Alarm zu betätigen, teilte die ermittelnde Bezirksanwaltschaft für Gewaltdelikte des Kantons Zürich mit. Als der Räuber die Post um 06.30 Uhr durch den Hinterausgang verliess, überraschte ihn der Beamte der Kantonspolizei.

Gemäss einer ersten Aussage des Polizisten richtete der Räuber eine Waffe gegen ihn. Daraufhin gab der Beamte einen Schuss ab und traf den Täter tödlich. Der Täter ist gemäss Staatsanwalt Ulrich Weder identifiziert.

Die Poststelle Henggart im Zürcher Weinland wurde bereits am 24. September überfallen. Die beiden bis heute unbekannten Männer machten aber keine Beute.

Der Zwischenfall von Henggart ereignet sich einen Tag, nachdem die Kantonspolizei Zürich und die Stadtpolizeien von Zürich und Winterthur beschlossen, weiterhin Schusswaffen gegen Personen anzuwenden, die ein schweres Verbrechen begangen haben. Einbrüche und Raubüberfälle gehören zur Kategorie der schweren Delikte.

Der Gebrauch von Schusswaffen geriet in die Kritik, als im August ein Zürcher Stadtpolizist bei einer Einbrecherjagd einen unbeteiligten Passanten anschoss und schwer verletzte. Das Verbot des Schusswaffengebrauchs, das bei der Stadtpolizei Zürich seither galt, wurde gestern aufgehoben.

Polizisten dürfen zwar ihre Schusswaffen gebrauchen, aber nur unter strikter Beachtung der Verhältnismässigkeit und als letztes Mittel. Laut Weder werden nun die näheren Umstände des Waffeneinsatzes in Henggart geprüft.

(sda)

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