Zumwinkel gesteht: «Ich habe Steuern hinterzogen»

publiziert: Donnerstag, 22. Jan 2009 / 12:39 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 22. Jan 2009 / 14:57 Uhr

Bochum - Der ehemalige Chef der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, hat Steuerhinterziehung in Höhe von knapp einer Million Euro gestanden. Zumwinkel räumte vor dem Landgericht Bochum ein, Gelder über eine Stiftung in Liechtenstein am Fiskus vorbeigeschmuggelt zu haben.

Klaus Zumwinkel: Beispiel für Steuerhinterziehungen mit Liechtensteiner Hilfe.
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«Der mit der Anklage gegen mich erhobene Vorwurf trifft zu», sagte Zumwinkel. «Das war der grösste Fehler meines Lebens. Zu diesem Fehler stehe ich. Ich will hier reinen Tisch machen», ergänzte er. Theoretisch droht Zumwinkel eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren; Beobachter erwarten aber eine Bewährungsstrafe.

Zumwinkel soll laut Anklage zwischen 2002 und 2006 knapp eine Million Euro an Steuern hinterzogen haben. Fälle aus früheren Jahren sind wegen Verjährungsfristen nicht Gegenstand des Verfahrens in Bochum. Der Bundesgerichtshof hatte im Dezember entschieden, nur wer Steuern in Millionenhöhe hinterziehe, müsse mit einer Haftstrafe ohne Bewährung rechnen.

Zumwinkel war unter anderem Chef des Versandhauses Quelle und führte seit 1990 die damalige Deutsche Bundespost, die er im Jahr 2000 als Deutsche Post AG an die Börse brachte. Doch vor knapp einem Jahr war der Spitzenmanager in den Verdacht geraten, Steuern hinterzogen zu haben.

Am 14. Februar hatten die Behörden sein Haus in einem Kölner Villenviertel durchsucht. In der Folge musste Zumwinkel sein Amt als Vorstandschef der Post und seine Aufsichtsratsmandate unter anderem an der Spitze des Kontrollgremiums der Deutschen Telekom aufgeben.

(fest/sda)

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