Ueli Maurer über Terror-Gefahr

Zunahme der Rekrutierung von militanten Muslimen

publiziert: Sonntag, 8. Mai 2011 / 08:41 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 8. Mai 2011 / 10:24 Uhr
Ueli Maurer befürchtet Racheaktionen.
Ueli Maurer befürchtet Racheaktionen.

Bern - Nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden übt Verteidigungsminister Ueli Maurer scharfe Kritik an US-Präsident Barack Obama. Dieser hätte die Tötung nicht persönlich verkünden dürfen. Damit mache er Bin Laden erst recht zum Märtyrer, sagte Maurer in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag».

6 Meldungen im Zusammenhang
«Ein amerikanischer Präsident darf doch das nicht verkünden», sagte Maurer. Das sehe so aus, als wäre Bin Laden in den letzten Jahrzehnten sein grosser Gegenspieler gewesen. «Damit hebt er einen Terroristen auf dieselbe Stufe wie sich selber». Bin Laden bekomme so eine Bedeutung, die er nie hatte.

«Die Terror-Organisation wird praktisch als Seinesgleichen behandelt, als mächtigster Staat der Welt. Quasi als Pendant.» Maurer unterstellte Obama, die Nachricht vom Tod Bin Ladens aus wahltaktischen Gründen verkündet zu haben.

«Es ist Wahlkampf in den USA. Das wurde jetzt auch so genutzt», sagte der Verteidigungsminister. «Das mag für Obama gut sein, aber der Sache tut es einen schlechten Dienst».

Maurer fordert mehr Überwachung

Auch die Schweiz sei «keine Insel der Glückseligen». Man müsse, so Maurer weiter, «tatsächlich auch wieder mit Aktionen rechnen.» Im Gegensatz zum Ausland habe die Schweiz weniger Überwachungsmöglichkeiten und eine «relativ large Gesetzgebung». «Wir können erst eingreifen, wenn jemand im Land selber terroristisch tätig wird».

«Wir haben keine Möglichkeit, Leute in einem Privatraum zu überwachen», erklärte Maurer auch gegenüber der «SonntagsZeitung». Seine Wunschvorstellung wäre eine spezifische Anti-Terror-Gesetzgebung, die es ermöglichen würde, im Verdachtsfall Verdächtige präventiv zu überwachen.

Es gehe ihm nicht um einen generellen «Lauschangriff auf die Bevölkerung». «Da reden wir vielleicht von fünf Aktionen pro Jahr», sagte Maurer.

Schweizer in Terror-Camps

Der VBS-Chef geht von einer Zunahme bei der Rekrutierung von militanten Muslimen aus. Er wisse von Schweizern, die sich im Ausland terroristisch ausbilden liessen und anderen, die Koranschulen besuchen würden. Zahlen wollte Maurer keine nennen.

Gegen Islamisten, die in der Schweiz Geld sammeln oder beim Betreiben von Webseiten aktiv sind, könne der Staat nicht eingreifen, solange die Verdächtigen damit nicht gegen ein schweizerisches Gesetz verstiessen, sagte Maurer.

(fkl/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 3 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Armeechef Blattmann sorgt ... mehr lesen 3
André Blattmann, Chef der Schweizer Armee
Ein 19-jähriger Bieler Gymnasiast darf bis auf weiteres nicht in die Schweiz einreisen.
Bern - Der in Kenia wegen Terrorismus angeklagte Bieler Gymnasiast darf vorläufig nicht in die Schweiz zurückreisen. Das Bundesamt für Polizei (fedpol) hat auf Antrag des ... mehr lesen 1
Ein Imam und seine zwei Söhne, alle mit US-Bürgerschaft, haben die Taliban unterstützt.
Miami - Drei US-Bürger sind unter dem Verdacht festgenommen worden, eine Spendensammlung zum Kauf von Waffen für die radikalislamischen Taliban in Pakistan organisiert zu haben. mehr lesen
Washington - Die USA haben am ... mehr lesen 1
Weitere Artikel im Zusammenhang
Navy Seals im Einsatz.
Washington - Fünf Tage nach der ... mehr lesen
Oberpeinlich
Meine Güte der Ueli kann noch peinlicher werden als er eh schon war?
Am besten "befördern" wir ihn ins Aussendepartement. Da kann er dann das Niveau noch unter das von MCR setzen. Locker.
Niemals
Bin Laden wird nie Märtyrer sein. Deshalb weil er sich 10 Jahre verstecken musste. Dazu kommt noch dass die US-Spezialkräfte derart professionell vorgingen und so bin Laden, und auch seine europäischen linken Unterstützer, gelinde gesagt zweitklassig haben aussehen lassen. Im Ganzen gesehen perfekte Aktion.
überaus mutig
von Ueli, dem Knecht(?), dass er es als Bundesrat wagt, mehrere Tabus offen anzusprechen.
Immerhin riskiert er damit im Multi-Kulti-Paradies seine Abwahl.

Ich teile seine Meinung, dass es falsch war von Obama, der Welt die Bin Laden-Liquidationsaktion derart medienwirksam zu servieren - Galtieri versuchte seinerzeit, seinen Untergang durch das Anzetteln des Falklandkriegs zu verhindern ...

Endlich wird auch einmal deutlicher gesagt, dass gewisse Gefahren wahrgenommen und angangen werden sollten, und dass wir eine "«relativ large Gesetzgebung»" haben - ich unterstelle ihm, dass er gerne 'allzu large' gesagt hätte ...

Auf, Ihr medienwirksamen Puppen in Bern, die Zeit der Modeschauen ist vorbei - jetzt ist Arbeit angesagt!
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und ...
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und patentiert, das sowohl den Verteidigungssektor als auch die Planetenforschung revolutionieren könnte. mehr lesen 
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren ... mehr lesen
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses ... mehr lesen  
Übung mit 500 Helfern  Mit einem simulierten Attentat im Stade de France ist am Dienstag ein Worst-Case-Szenario für die EM in Frankreich durchgespielt worden. mehr lesen  
Über 500 Menschen waren an der Übung beteiligt.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 2°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
St. Gallen 4°C 14°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 2°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Luzern 4°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 3°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 8°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten