Zurich Open: Nicht viele, dafür zufriedene Zuschauer

Im Vergleich zum Vorjahr (35'638) konnte die Zuschauerzahl nur leicht verbessert werden. «Es sind etwas mehr als 36'000 gekommen. Das ist zumindest kein Schritt in die falsche Richtung», sagte Ritschard.

Trotzdem wurden die angepeilten 40'000 Zuschauer auch in der dritten Austragung des Zurich Open im Hallenstadion deutlich verfehlt. «Wir haben immerhin mehr Tickets verkauft als zuletzt.» Am Schluss wird bei einem Budget von 6,5 Millionen Franken in der Bilanz mehr als eine schwarze Null stehen.

Der für ein Turnier dieser Grössenordnung enttäuschende Publikumszuspruch sei einerseits frustrierend, andererseits sei ihm auch bewusst, dass es in erster Linie ein Standortproblem sei, so Ritschard. «In Zürich haben alle Events Probleme. Die Zirkusshow 'Afrika! Afrika!' war nicht immer voll besetzt, das Musical 'Mamma Mia' im Hallenstadion musste Vorstellungen streichen und das Fussball-Länderspiel Schweiz - Österreich im Letzigrund war auch nicht ausverkauft.»

Den Organisatoren ist es dafür gelungen, die Anwesenden mit einem guten Rahmenprogramm zu erfreuen. Das VIP-Zelt hinter dem Hallenstadion mit zwei Trainingscourts für die Spielerinnen wurde von Athletinnen und Zuschauern gut aufgenommen.

Ein grosser Erfolg war auch das Konzert der Musical-Artisten von «We will Rock You» am Mittwochabend. «Viele Leute sind heimgegangen und haben sich gesagt: 'Es ist etwas gegangen.' Es wäre toll, wenn jeder von ihnen im nächsten Jahr deshalb einen Kollegen mitnimmt.»

«Auch 2008 gutes Feld»

Für 2008 verspricht Ritschard trotz der Rückstufung auf ein Tier-II-Turnier mit halbiertem Preisgeld (bisher 1,34 Mio Dollar) ein ebenso starkes Teilnehmerfeld wie in den letzten Jahren. «Vielleicht können wir nicht nochmals eine Entry List wie in diesem Jahr präsentieren (7 aus den Top Ten -- Red).

Im langjährigen Vergleich werden wir nicht schlechter sein.» Der Termin 14 Tage vor dem Masters sei sehr günstig, und zudem habe die tolle Infrastruktur in Zürich bei den Spielerinnen guten Anklang gefunden.

Ob, wie und wo das Turnier ab 2009 stattfindet, ist noch immer unklar. Es gebe nicht viel mehr zu sagen als im Sommer auch schon. Das bedeutet: Die Agentur Octagon, welche für das Zurich Open die Turnierrechte hält, will an Zürich als Tennis-Standort festhalten. Ritschard: «Es liegen nun Ideen auf dem Tisch. Wir werden rechtzeitig informieren.»

Dass das Turnier in einer anderen Schweizer Stadt stattfinden könnte, scheint trotz der Schwierigkeiten in Zürich unwahrscheinlich. «Es ist auch anderswo nicht einfach. Das haben früher die Turniere in Genf, Lugano oder Luzern erfahren.»

(von Stefan Wyss, Zürich/Si)