Zwei Flugzeuge in Russland zeitgleich abgestürzt

Präsident Wladimir Putin ordnete eine "unverzügliche" Untersuchung durch den Inlandsgeheimdienst FSB an, wie der Kreml bekannt gab. Im Vorfeld der tschetschenischen Präsidentenwahl vom Sonntag befinden sich die russischen Sicherheitskräfte ohnehin in erhöhter Alarmbereitschaft.

Die tschetschenischen Rebellen unter Führung von Aslan Maschadow schlossen allerdings eine Verwicklung in die beiden Abstürze aus. "Auch wenn jemand an einen Terrorakt denkt, haben die Kräfte des tschetschenischen Widerstands und Maschadow nichts damit zu tun", sagte Maschadows Sprecher, Ahmed Sakajew, am Mittwoch.

Russische Medien wie die Online-Zeitung Gazeta.ru sahen dagegen die Anschlagstheorie bestätigt und verwiesen vor allem auf den nahezu zeitgleichen Absturz der Maschinen. Dies wecke Erinnerungen an die Anschläge vom 11. September.

Eines der beiden Flugzeuge, eine Tupolew 134, war am späten Abend nahe der Stadt Tula rund 150 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt. Das Wrack der anderen Maschine, eine Tupolew 154, wurde am Morgen nach offiziellen Angaben nahe der südrussischen Stadt Rostow am Don gefunden.

Beide Flugzeuge waren am Moskauer Flughafen Domodedowo gestartet. Bislang wurden keine Überlebenden gefunden. Laut Agenturberichten waren keine Ausländer an Bord.

Binnen weniger Minuten waren beide Flugzeuge von den Radarschirmen verschwunden. Augenzeugen berichteten von einer Explosion in der ersten Maschine, bevor sie in der Nähe von Tula abstürzte.

Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums wurden die Flugschreiber beider Maschinen gefunden. An den Absturzorten waren bis zu 500 Rettungskräfte und Polizisten im Einsatz.

Die Sicherheitsvorkehrungen an allen russischen Flughäfen wurden verstärkt. Die europäischen Flughäfen verhielten sich zunächst zurückhaltend. In Zürich-Kloten und Genf-Cointrin gab es zunächst keine Informationen zu weiteren Sicherheitsmassnahmen.

(fest/sda)