Zwei spanische Siege zum Masters-Auftakt

Im vergangenen Jahr bei seiner Premiere hatte sich Nadal dem Amerikaner James Blake beugen müssen. Im Gegensatz zu damals, als er den Tritt nie in gewünschtem Masse gefunden hatte, vermochte der 21-jährige Spanier in der ausgeglichenen Partie vor 10'000 Zuschauern im zu zwei Dritteln gefüllten Qi Zhong Stadion nach dem verhaltenen Start und dem Satzrückstand das Niveau in seinem Spiel anzuheben.

Nadal wahrte damit gegen den 15 Tage jüngeren Debütanten, der als erster Franzose seit Sébastien Grosjean 2001 die Saison in den Top Ten beendete und sich fürs Masters zu qualifizieren vermochte, auch nach der vierten Begegnung auf der Tour seine weisse Weste. Zuvor waren sich die beiden stets auf Nadals bevorzugter Unterlage Sand gegenübergestanden. Das letzte Duell lag indessen bereits fast zweieinhalb Jahre zurück; im French Open 2005 hatte Nadal in der 3. Runde die Oberhand behalten.

Überraschung durch Ferrer

Dass Ferrer das Duell der beiden weiteren «Masters-Neulinge» gegen Djokovic zu seinen Gunsten entscheiden würde, war nicht erwartet worden. Der Spanier hatte den Serben wohl schon zuvor zweimal bezwungen, doch jene Begegnungen hatten auf Sand stattgefunden.

Ferrer, der im US Open erstmals auf Stufe Grand Slam einen Halbfinal erreicht hatte und als Nummer 6 im Ranking so weit vorne wie noch nie klassiert ist, hat sich mit dem Sieg eine gute Ausgangslage geschaffen, um beim Saisonfinale auf Anhieb die Runde der letzten vier zu erreichen und seinem mit drei Turniersiegen (Auckland, Bastad, Tokio) erfolgreichsten Jahr ein weiteres Highlight hinzuzufügen. Djokovic dagegen, mit 19 Jahren der Jüngste im acht Spieler umfassenden Teilnehmerfeld, darf sich keinen weiteren Ausrutscher leisten, will er nach der Gruppenphase nicht bloss noch Zuschauer sein.

(ht/Si)