Zweieinhalb Jahre Zuchthaus für Drogenhandel im Gefängnis

publiziert: Mittwoch, 7. Mai 2003 / 22:30 Uhr

Zürich - Ein 48-jähriger Drogenhändler ist vom Zürcher Obergericht wegen Kokainhandels im Gefängnis und während des Hafturlaubs zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die Anklage hatte viereinhalb Jahre gefordert.

Kokainhandels im Gefängnis.
Kokainhandels im Gefängnis.
Von einer Verwahrung auf unbestimmte Zeit als Gewohnheitsverbrecher, wie sie von der Bezirksanwaltschaft beantragt wurde, sah das Gericht ab. Der Drogenhändler erhalte eine letzte Chance, sagte der Gerichtsvorsitzende. Eine gegen den Verurteilten gerichtete verdeckte Polizeiaktion stufte das Gericht als unzulässig ein.

Der Drogenhändler hatte bereits vor über zehn Jahren landesweit für Schlagzeilen gesorgt. Zusammen mit einem Geschäftspartner hatte er laut Gerichtsurteil Anfang der 90er Jahre über 100 Kilogramm Kokain aus Südamerika nach Zürich eingeführt.

Der damals grösste aufgeflogene Drogenfall der Schweiz hatte politische Folgen. So musste ein Zürcher SVP-Kantonsrat auf Grund geschäftlicher Beziehungen zum Dealer den Hut nehmen. Ein bekannter Zürcher Anwalt wurde wegen Waschens der Drogengelder zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 12 Monaten verurteilt.

Der Drogenhändler kassierte 15 Jahre Zuchthaus. Laut Bezirksanwaltschaft zeigte er sich im Gefängnis kaum einsichtig. Im Gegenteil: Ab 1999 widmete er sich wieder emsig einem umfangreichen Handel mit Haschisch und Kokain.

Dabei ging der Angeklagte raffiniert und phantasievoll vor. So liess er zwischen Mai und Dezember 2001 durch eine von ihm abhängige Drogenkurierin sechsmal Kokain in die Strafanstalt einschmuggeln, in Schokolade-Eiern der Marke Kinder-Überraschung versteckt. Bei anderen Fällen wurde der Betreffende auch während seiner Hafturlaube aktiv.

Im Dezember 2001 tappte er in eine Polizeifalle. Ein V-Mann zeigte ihm 120 000 Franken und wollte zwei Kilogramm Kokain dafür. Das Gericht stufte die Polizeiaktion jedoch als gesetzlich unzulässig ein. Der Drogenhändler sei zu seinem Vorgehen von der Polizei geradezu provoziert worden.

(bert/sda)

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