Aktivisten protestieren
Zweite Rückführung von Flüchtlingen aus Lesbos
publiziert: Freitag, 8. Apr 2016 / 09:07 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Apr 2016 / 10:36 Uhr

Athen/Lesbos - Die Rückführung von weiteren Flüchtlingen und anderen Migranten aus Griechenland in die Türkei wird am Freitag fortgesetzt. Vier Busse brachten am Freitagmorgen 45 Migranten zum Haupthafen der Insel Lesbos.

5 Meldungen im Zusammenhang
Sie sollten in Begleitung von mehreren Polizisten an Bord des Schiffes «Nazli Jale» gebracht werde, wie das staatliche Fernsehen (ERT) berichtete. Dieses Schiff sollte anschliessend zum türkischen Hafen von Dikili auslaufen, hiess es. Aktivisten protestierten gegen die - wie sie sagten - «Deportation» der Migranten.

Eine andere Fähre, die «Tera Jet», war am Freitagmorgen von den Inseln Kos und Samos unterwegs nach Lesbos. Sie bringe weitere 95 Migranten nach Lesbos zwecks Rückführung in die Türkei im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingspakts, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Die Migranten, die am Freitag in die Türkei zurückgeschickt werden sollen, hätten nach Berichten des Staatsfernsehens keinen Antrag auf Asyl gestellt.

Möglicherweise sollen auch von der benachbarten Insel Chios Migranten in die Türkei zurückgeschickt werden. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der Küstenwache. Dies jedoch konnte zunächst offiziell nicht bestätigt werden.

Bereits am Montag waren 202 Migranten von den Inseln Lesbos und Chios zum türkischen Hafen von Dikili gebracht worden.

Ausbruch auf Samos

Rund 250 Migranten und Flüchtlinge waren am Donnerstag aus einem Aufnahmelager auf der Insel Samos ausgebrochen. Sie bewegten sich den ganzen Tag durch die Strassen der Hauptortschaft der Insel, Vathy, und forderten, dass sie nicht - wie sie sagten - in die Türkei «deportiert» und stattdessen zu Festland zur Weiterreise nach Zentraleuropa gebracht werden sollten. Einige Migranten hätten Messer bei sich gehabt, die sie den Sicherheitsbehörden immer wieder drohend zeigten, berichteten Augenzeugen.

Der Polizei und Beamten der europäischen Grenzagentur Frontex sei es schliesslich gelungen, die Mehrheit der Menschen dazu zu überreden, zurück ins Auffanglager zu gehen, berichtete der örtliche Radiosender am Freitagmorgen.

Hafen befreit

Auch auf Chios hat die Polizei in Zusammenarbeit mit den Lokalbehörden in der Nacht zum Freitag die Kaimauer geräumt, die seit fast einer Woche von Flüchtlingen besetzt worden war. Diese weigern sich in die Türkei zurückgebracht zu werden.

Vorübergehend ist es zu Streitigkeiten von Migranten mit rechtsgesinnten Einwohnern gekommen, die gegen die Schliessung des Hafens für Fähren protestierten, wie Reporter vor Ort berichteten. Unbekannte warfen in zwei Fällen angezündete Feuerwerkskörper in die Menschenmenge.

Am frühen Freitagmorgen konnte die erste Fähre im Hafen anlegen und fuhr danach weiter zur Nachbarinsel Lesbos, berichtete der örtliche Radiosender Alitheia sowie das Nachrichtenportal der Insel «Politis».

(arc/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Athen - Die griechische Polizei hat am Montagmorgen damit begonnen, die ... mehr lesen 2
Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei am 20. März können neu ankommende Flüchtlinge von Griechenland zurück in die Türkei geschickt werden.
Berlin/Istanbul/Athen - Nach der Schliessung der Balkanroute ist die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge in Deutschland drastisch gesunken. Im März wurden nur noch 20'608 ... mehr lesen
Lesbos - Nach der Rückführung der ... mehr lesen 1
Athen - Kurz vor Beginn der ... mehr lesen 1
Auch Journalisten wurden mit Messern bedroht, als sie die Streitigkeiten unter den Einwanderern filmen wollten. (Archivbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde ...
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen 
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische ... mehr lesen
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit spielen.
China ist der grösste Automarkt der Welt und ein wichtiger Absatzmarkt für Tesla.
Publinews Spannende Neuigkeit aus der Welt der Elektromobilität: Der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla hat am vergangenen ... mehr lesen  
Publinews Während die Politiker über Klimaschutz reden, nehmen sie selbst immer noch an vielen Flugreisen ... mehr lesen  
Die G20-Staatschefs auf dem «Familienfoto» in Indonesien 2022.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 10°C 16°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 10°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 9°C 13°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 10°C 16°C bedecktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 11°C 17°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 13°C 21°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten